In seinem einjährigen Engagement beim SC Verl schoss Ron Berlinski die Mannschaft mit zehn Treffern zum Klassenerhalt und war der zweitbeste Torschütze des Vereins. Dabei auffällig: Berlinski spielte nie über die volle Distanz. Seit dieser Saison trägt der Stürmer das Trikot von Drittliga-Aufsteiger Rot-Weiss Essen. Beim Heimspielkracher gegen Borussia Mönchengladbach (2:4) wurde den Fans ein Vorgeschmack gegeben, warum der 27-Jährige wohl kein Spieler für 90 Minuten ist.
RWE-Trainer Christoph Dabrowski stellte den Neuzugang in die Startelf und sollte diese Entscheidung nicht bereuen. Denn: Berlinski marschierte, lief früh an, setzte den Gegner unter Druck und spielte mit einer Intensität, die so wohl nicht auf diesem Niveau 90 Minuten lang durchzuhalten ist. In der ersten Viertelstunde erzwang er gleich drei Ballverluste in der Hintermannschaft des Bundesligisten. Außerdem bereitete der 1,82-Meter-Mann den Treffer zum 1:2 durch Cedric Harenbrock vor.
Nach 45 Minuten machte Berlinski dann Platz für den vierfachen Regionalliga-Torschützenkönig Simon Engelmann, der nur drei Minuten benötigte, um seinen Treffer zu erzielen. Auffällig war, dass der Goalgetter sehr engagiert spielte und viele Meter abspulte. In den vergangenen zwei Jahren war Engelmann die Lebensversicherung der Rot-Weissen. Wenn er nicht traf, schwächelte das Team häufig. Nun hat der Drittligist mit Berlinski einen ganz anderen Spielertypen im Kader als den klassischen Torjäger. Dadurch könnte RWE für die Gegner schwieriger auszurechnen sein.
Gegen Gladbach wollten wir mit den drei schnellen Spitzen beginnen, um auch eine hohe Aktivität im Anlaufen zu haben. Da hat man schon das Potenzial gesehen. Wir werden aber noch viel probieren.
Christoph Dabrowski.
Dabrowski freut sich, dass er zwei Stürmer dieser Qualität im Kader hat: "Man kann auch mit Engelmann im Sturm spielen und Berlinski auf dem Flügel. Das werde ich auch testen. Gegen Gladbach wollten wir mit den drei schnellen Spitzen beginnen, um auch eine hohe Aktivität im Anlaufen zu haben. Da hat man schon das Potenzial gesehen. Wir werden aber noch viel probieren."