Marvin Knoll und Moritz Stoppelkamp hielt es in den letzten Minuten nicht mehr auf die Bank. Die Duisburger Routiniers standen an der Seitenlinie, zitterten bis zur letzten Sekunde und coachten das Team mit. Nach Abpfiff dann großer Jubel und kollektives Durchatmen. Der MSV Duisburg hat den Klassenerhalt in der 3. Liga dank des 1:0-Heimsiegs über den SC Freiburg II eingetütet. „Wir haben den Sieg mit der richtigen Mentalität und Einstellung über die Zeit gebracht“, lobte Duisburgs neuer Trainer Torsten Ziegner, der von Beginn an einen motivierten Auftritt seiner Elf sah – mit allen Tugenden, die im Abstiegskampf dazugehören.
Dabei war die Zeit des Kennenlernens für den 44-Jährigen nach seinem Amtsantritt am Mittwochnachmittag kurz. „Ich hätte mir gewünscht, dass ein Tag mindestens 96 Stunden hat, um alles zu erledigen und bin glücklich, dass wir in meinem ersten Spiel den nötigen Sieg zum Klassenerhalt eingefahren haben. Ich hätte 20 Spieler aufstellen können. Keiner hat mich im Training enttäuscht.“
Ob Fans, Verantwortliche oder Spieler. Am Ende waren alle erleichtert, dass dem MSV das Endspiel beim SC Verl am letzten Spieltag erspart bleibt. „Wir wissen, dass wir in Zukunft besser spielen müssen und werden die Zügel nicht schleifen lassen. Es ist unsere Pflicht, alles zu geben“, betonte Ziegner vor dem Saisonabschluss in Paderborn.
Während gut 90 Prozent der MSV-Anhänger ihr Team frenetisch feierten, übte die aktive Fanszene weiter Kritik. „Dieses Trikot wird mit Stolz getragen, keine Entschuldigung für euer Versagen“, war unter anderem auf mehreren Bannern zu lesen, die nach Abpfiff präsentiert wurden.
Darauf angesprochen überwog bei Ziegner nur das Positive: „Die Fans sind ins Stadion gekommen und haben von der ersten Minute ihr letztes Hemd gegeben und uns bis zur letzten Sekunde unterstützt." Bis die Mannschaft den Kredit bei allen Anhängern zurückgewonnen hat, wird es trotz aller Euphorie um den Klassenerhalt wohl noch einige Zeit dauern.