Mit 2:4 unterlag der SC Verl dem 1. FC Saarbrücken. Es war die vierte Niederlage in Serie für die Ostwestfalen.
Der Klub, der sich in seinem zweiten Drittliga-Jahr befindet, rangiert aktuell auf einem Abstiegsplatz. Grund genug für einen Teil der SCV-Fans des Kopf des Trainers zu fordern. "Rino-Raus"-Rufe schmetterte es nach dem 2:4 gegen Saarbrücken im Stadion am Lotter Kreuz, wo Verl seine Heimspiele austrägt, in Richtung des Fußballlehrers.
Der 39-jährige Capretti nahm die Rufe der Fans gegenüber "Magenta Sport" gelassen hin. Er sagte: "Wenn man verliert, ist man schlecht drauf. Dass der ein oder andere seinen Unmut äußert, ist jedem selbst überlassen. Ich muss das professionell aufnehmen. So ist das Geschäft: An einem Tag bist du der Mann, am nächsten Tag nicht."
Das ist fast ein Skandal. Wer in Deutschland würde den SC Verl ohne Capretti kennen? Auf welcher Basis kann man hier den Kopf des Trainers fordern? Das ist mir ein Rätsel.
Uwe Koschinat stärkt Trainerkollege Guerino Capretti den Rücken
565 Zuschauer waren am Freitagabend in Lotte zugegen. Die wenigen Verler Anhänger scheinen vergessen zu haben, wer der "Architekt" des Erfolgs an der Poststraße ist. Neben Präsident Raimund Bertels ist es eben auch Capretti, der sportlich eine sensationelle Arbeit in Verl leistete und immernoch leistet. Der Aufstieg in der abgebrochenen Corona-Saison 2019/2020 ist gar nicht hoch genug zu bewerten. Auch im DFB-Pokal sorgte Verl in der genannten Saison für Furore und schaltete Augsburg sowie Kiel aus, bevor im Achtelfinale gegen Union Berlin (0:1) Schluss war. Alles auch ein großer Erfolg von Guerino Capretti, der seit April 2017 als Verl-Trainer tätig ist.
In die Bresche für seinen Trainerkollegen sprang auch Saarbrückens-Coach Uwe Koschinat, der klare Worte bei "Magenta Sport" in Richtung der Verler Fans fand. "Das ist fast ein Skandal. Wer in Deutschland würde den SC Verl ohne Capretti kennen?" Er macht tolle Arbeit, die Mannschaft spielt extrem attraktiven Fußball. Verl wurden vor der Saison die besten Spieler weggekauft. Auf welcher Basis kann man hier den Kopf des Trainers fordern? Das ist mir ein Rätsel", betonte Koschinat.