Ausgangslage: Nach der enttäuschenden 2:4-Niederlage bei Viktoria Köln war für den MSV Duisburg Wiedergutmachung angesagt. Vor heimischem Publikum hatte die Dotchev-Elf die letzten beiden Spiele gewonnen. Unter der Woche konnten die Duisburger ein wenig Selbstvertrauen tanken. Im Niederrheinpokal gab es ein 5:0 über Rheinland Hamborn aus der Kreisliga A. Der SV Meppen reiste nach vier sieglosen Partien am Stück in die Schauinsland-Reisen-Arena. Zuletzt gab es ein 2:2 gegen den 1. FC Saarbrücken.
Drei Wechsel beim MSV: Im Vergleich zum 2:4 in Köln tauschte Dotchev dreimal. Marvin Ajani ersetzte den gelbgesperrten Rolf Feltscher hinten rechts, Julian Hettwer erhielt den Vorzug vor Alaa Bakir und Vincent Gembalies ersetzte Stefan Velkov, der gar nicht erst im Kader stand. Bei den Gästen setzte Rico Schmitt zu Beginn auf Morgan Fassbender und Lukas Krüger anstelle von Serhat Koruk und Christoph Hemlein.
SVM: Domaschke – Ballmert, Puttkammer, Bünning, Dombrowka, Käuper (86. Eggerer), Blacha (46. Fedl), Guder (81. Hemlein), Tankulic, Faßbender (86. Al-Hazamieh), Krüger (76. Evseev)
Tor: 0:1 Blacha (21.)
Gelbe Karten: Pusch (6.), Bretschneider (56.), Stoppelkamp (86.) – Dombrowka (27.), Käuper (64.), Fedl (91.)
Zuschauer: 8.217
Gembalies verhindert frühen Rückstand: Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase wurde es in der 14. Minute das erste Mal brenzlich für den MSV. Ein eigener Freistoß an der gegnerischen Eckfahne resultierte in einem Konter für die Gastgeber. Die Meppener kamen in eine Drei-gegen-Zwei-Situation. Rene Guder marschierte über die rechte Seite und musste nur noch auf einen seiner Kollegen querlegen. Mit einer Monstergrätsche verhinderte Gembalies den Querpass im Strafraum gerade noch.
Kurioser 45-Meter-Treffer: Nachdem Orhan Ademi in der 19. Minute nach einer Ajani-Flanke in der Mitte abgeschossen wurde und fast unfreiwillig das 1:0 erzielte, klingelte es kurz darauf auf der anderen Seite – und das richtig kurios. Die Meppener bekamen einen Freistoß kurz vor der Mittellinie zugesprochen. MSV-Schlussmann Leo Weinkauf war nicht zufrieden mit der Aufteilung seiner Vorderleute, kam aus dem Tor und sortierte seine Mitspieler. David Blacha, der bereits zum Freistoß bereitstand, bemerkte dies und überlupfte den Torwart aus guten 45 Metern zum 1:0-Führungstreffer (21).
Glück und Pfiffe für Duisburg: Immer wieder schlichen sich einfache Fehler beim MSV ein. Bis kurz vor der Pause blieb das Spiel ohne wirklich klare Chancen. Dann drehten die Meppener noch ein Mal auf. Zunächst ließen sich die Meidericher über rechts auskontern. Den ersten Abschluss von Krüger konnte Weinkauf noch parieren, den Abpraller drückte Faßbender dann aber über die Linie. Der Schiedsrichter entschied auf Abseits - Eine ganz knappe Szene (39.). Kurz darauf sind es Luka Tankulic (41.) und erneut Faßbender (42.), die sich aus halbrechter Position versuchen. Der erste Schuss wird abgeblockt, eine Minute später pariert Weinkauf. Unter Pfiffen gingen der MSV mit einem 0:1-Rückstand in die Pause.
Viel Kampf, wenig Spielfluss: Zu Wiederbeginn brachte Dotchev Alaa Bakir für den mit Gelb vorbelasteten Kolja Pusch und Niclas Stierlin für Marlon Frey. Bei den Meppenern wich der angeschlagene Torschütze Blacha Jonas Fedl. Die Gastgeber kamen zwar aktiver aus der Pause, zwingend wurde es aber zunächst selten. Stattdessen wurde das Spiel hitziger. Die beiden Teams, die vor der Partie die meisten Gelben Karten der Liga gesammelt hatten (MSV: 32, SVM: 31), sparten auch gegeneinander nicht an Zweikampfährte. Der Spielfluss litt darunter gewaltig.
Zähe Schlussphase: Auch zum Ende hin kam bei den Meiderichern wenig Spielfluss auf. Der MSV lief zwar an, stellte die Meppener Abwehr aber nur ganz selten vor wirkliche Herausforderungen. Bakir kam nach einem schönen Spielzug aus 16 Metern zum Abschluss, verzog aber deutlich (79.). In der Nachspielzeit hatten Ademi und Ghindovean noch eine Doppelchance, beide Abschlüsse wurden aber geblockt. So blieb es beim 0:1 und damit der siebten Saisonniederlage am elften Spieltag. Mit lautstarken Pfiffen verabschiedeten die Fans ihr Team. Besonders der spät eingewechselte Dominik Schmidt (86.) bekam einiges ab und verließ nach Abpfiff unter Tränen das Spielfeld.
Ausblick: Auf die Duisburger wartet nun der nächste Pokalabend gegen den FC Hellas Krefeld aus der Kreisliga A. Im Anschluss muss die Dotchev-Elf beim FSV Zwickau wieder in die Spur finden. Der SV Meppen tritt unter der Woche im Niedersachsen-Pokal bei Ligakonkurrent VfL Osnabrück an. In der Liga geht es dann zuhause gegen den 1. FC Magdeburg weiter.