Nach einem erfreulichen siebten Platz im Vorjahr mit stolzen zwölf Punkten Abstand auf die Abstiegsränge, ist der FSV Zwickau 2019/2020 wieder auf Klassenerhalts-Kurs. Sieben Punkte haben die „Schwäne“ vor dem fünften Spieltag auf dem Konto. Das war vor der Saison nicht unbedingt zu erwarten, denn der Kader von Trainer Joe Enochs wurde kräftig aufgewirbelt. Elf Neuzugänge, allesamt ablösefrei oder per Leihe, und 13 Abgänge: So lautet die Bilanz des Transfersommers.
Insbesondere die Defensive musste nahezu komplett ausgetauscht werden. Neben Abwehrchef und Kapitän Toni Wachsmuth, der nun Sportdirektor ist, verließen auch Alexander Sorge (Türkgücü München), Nico Antonitsch, Bryan Gaul (beide unbekannt) und Nico Beyer (Berliner AK) den Klub. Dafür kamen mit Christopher Handke (1. FC Magdeburg), Ali Odabas (Jahn Regensburg) und Maurice Hehne (Hannover 96 II) drei neue Innenverteidiger.
Nicht nur die Defensive wurde umgebaut, auch in der Offensive gibt es nach den Abgängen von Lion Lauberbach (Kiel) und Tarsis Bonga (Chemnitz) neue Gesichter. Gerrit Wegkamp (Sportfreunde Lotte), Leihgabe Elias Huth (Kaiserslautern) und Marius Hauptmann (Dynamo Dresden) sollen neben dem besten Vorjahresschützen Ronny König (11 Treffer) für mehr Torgefahr sorgen. Neue Impulse aus dem Mittelfeld erhofft sich Enochs dabei von Spielgestalter Fabio Viteritti (Energie Cottbus).
Dreierkette als Stärke
Wie schnell sich die neuformierte Dreierkette um Davy Frick, Odabas und Hehne eingespielt hat, untermauert der Auftritt gegen 1860 München.
Stand in Meppen (2:0) und gegen Magdeburg (0:0) jeweils noch die Null, sah sich Defensiv-Fanatiker Joe Enochs gegen die Münchner gezwungen, zu rotieren. Ohne die Neuzugänge Hehne und Odabas sowie mit einer Vierer- statt einer Dreierkette, setzte es gegen sehr effiziente Löwen die erste Niederlage und die ersten drei Gegentore der Saison (0:3). Beim darauffolgenden 2:0 gegen Carl Zeiss Jena kehrte die erfolgreiche Dreierkette der ersten zwei Spiele zurück und somit auch die weiße Weste. Die sattelfeste Defensive auszuhebeln, wird für die Mannschaft von Torsten Lieberknecht einer der Schlüssel zum Sieg darstellen.
Weniger bedrohlich wirkt dagegen die Offensive der Gäste. Lediglich vier Treffer stehen bislang auf der Habenseite. Die bisher einzigen erfolgreichen Stürmer sind Routinier Ronny König und Neuzugang Gerrit Wegkamp mit jeweils einem Tor. Beide sind über 1,90 Meter groß und folglich sehr kopfballstark und robust. Zusammen mit dem dynamischeren Elias Huth liefern sie sich einen Dreikampf um die zwei Positionen im Sturm. Über die Außen kommen für gewöhnlich Morris Schröter und Nils Miatke. Die Dauerbrenner Leon Jensen und Julius Reinhardt sollen im Mittelfeld dem offensiveren Viteritti den Rücken freihalten und die Defensive entlasten.
Den MSV erwartet am Samstag nicht nur eine kompakte und physische Mannschaft, sondern eine etwas ausgeruhtere. Anders als Duisburg qualifizierte sich Zwickau nicht für den DFB-Pokal. Am Wochenende trat daher eine B-Elf zum Freundschaftsspiel gegen Regionalligist VfB Auerbach an (5:1). Elias Huth traf dabei drei Mal und erhebt somit Ansprüche auf die Startelf.