Mikhail Ponomarev hat die Drohung, sein finanzielles Engagement beim Fußball-Drittligisten KFC Uerdingen zu beenden, sofern der Klub nicht im eigenen Stadion spielen kann, wiederholt. In einem Interview mit dem Magazin Sport Bild erwiderte der 44 Jahre alte Unternehmer auf die Frage, ob er einen Rückzug für möglich halte, dass sportliche Resultate nicht der Grund für eine solche Entscheidung wären. Denn: „Das hängt von vielen Faktoren ab. Zum Beispiel, ob wir bald wieder in unserem Stadion spielen können.“
Bereits im Mai hatte der russische Investor mit dem Ende seines Engagements gedroht. Und auch zu diesem Zeitpunkt hatte er den Streit um die Modernisierung der Krefelder Grotenburg als Begründung angeführt.
Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer erklärte zur aktuellen Lage rund um den KFC Uerdingen: „Jeder weiß, dass mir der KFC Uerdingen und das Projekt Profifußball am Herzen liegen. Der Rat der Stadt Krefeld hat sich zu seiner Verantwortung für die Grotenburg bekannt - und dieser Verantwortung werden wir in dem dort beschlossenen Rahmen nachkommen. Allerdings gibt es rechtliche, rationale und ethische Grenzen für das Engagement einer Stadt im gewinnorientieren Geschäft Profifußball. Diese Grenzen werden wir im Sinne unserer Gesamtverantwortung für die Stadt Krefeld selbstverständlich respektieren."
Der Disput mit der Stadt über die Nutzbarkeit des Stadions war jedoch nicht der einzige Aufreger, mit dem sich das Umfeld des ehemaligen Bundesligisten gedanklich beschäftigen musste. Zwischenzeitlich führte der Klub einen Rechtsstreit mit dem ehemaligen Stürmer Marcel Reichwein, dann klagte eine Jugendtrainerin, und schließlich berichteten Medien über nicht beglichene Rechnungen der Seidenstädter. Bei einem der vergeblich auf die ausstehenden Gelder wartenden Gläubiger handelt es sich um ein Busunternehmen.
Ponomarev erklärt gegenüber Sport Bild: „Ein Busunternehmen kam plötzlich mit einem pinken Bus und wollte unsere Mannschaft darin zu einem Testspiel fahren. In einem pinken Bus macht man sich lächerlich als professionelle Fußball-Mannschaft.“ Inzwischen sei die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen beendet, Angaben darüber, ob die ausstehenden Beträge inzwischen beglichen sind, machte der russische Investor nicht. Aber: „Jetzt haben wir übrigens einen eigenen, nagelneuen und modernen Bus.“