Am Samstag trifft der KFC Uerdingen zum 17. Spieltag der 3. Liga auf den Energie Cottbus. Mit einem Sieg und etwas Schützenhilfe der Konkurrenz im Aufstiegskampf könnte der KFC bis auf den zweiten Rang vorrücken. Das Krefelder Gastspiel in der Oberlausitz hat abgesehen vom sportlichen Reiz noch mehr zu bieten. Denn: die beiden Trainer Stefan Krämer und sein Cottbuser Gegenüber Claus-Dieter Wollitz pflegen eine freundschaftliche Beziehung - und standen beide bereits beim jeweiligen Gegner unter Vertrag.
Stefan Krämer stand zwischen 2014 und 2015 für ein Jahr an der Seitenlinie der Energie. Und "Pele", wie Wollitz genannt wird, hat in Krefeld gleich eine doppelte Vergangenheit. Zwischen 1996 und 1998 sammelte er 61 Zweitliga-Einsätze für den KFC, vier Jahre später feierte er sein Trainer-Debüt für Uerdingen in der damaligen Regionalliga Nordost und blieb zwei Jahre.
Wollitz über Ponomarev: Hoffe, dass es nachhaltig ist
Nun freut er sich auf das Wiedersehen mit dem Ex-Klub. In "überragender Erinnerung" habe er seine Zeit bei den blau-roten behalten, verriet Wollitz im Interview mit der Rheinischen Post (RP). Vor allem, weil er dort nach seiner aktiven Karriere die Chance erhielt, ohne Vorerfahrung als Drittliga-Trainer zu arbeiten. "Welcher andere Trainer durfte das? So etwas vergisst man nicht", schwärmte Wollitz. Er äußerte sich ebenfalls zum Engagement des KFC-Chef Mikhail Ponomarev: "Für den Verein, die Fans und die Region hoffe ich, dass es nachhaltig ist", sagte der 53-jährige, warnte allerdings: "Wenn Abhängigkeiten enden, ist das meistens bitter."
Cottbus gegen Uerdingen - das ist zudem das Duell zweier Aufsteiger. Uerdingen hat sich mit neun Siegen aus 17 Spielen in der Spitzengruppe festgebissen. Vom oberen Tabellendrittel kann die Energie derzeit nur träumen. Fünf Siege, vier Remis und sieben Niederlagen machen in der Summe Platz 15 - nur ein dünnes Zwei-Punkte-Polster trennt die Cottbuser von der roten Zone. Dass der KFC im Aufsteiger-Vergleich deutlich besser wegkommt, ist für Wollitz wenig überraschend: "Aktuell hat Uerdingen auf Grund des Investors sicherlich die größeren finanziellen Möglichkeiten, was auch der aktuelle Tabellenstand widerspiegelt."
Übrigens: Die beiden Trainer haben nicht nur die gleichen Klubs trainiert, sondern verstehen sich auch privat gut: "Wir sind seit Jahren nicht nur Kollegen sondern auch Freunde, tauschen uns aus", verriet Wollitz der RP. Eine Freundschaft, die am Sonntag für 90 Minuten ruhen wird. ea