Dreimal in Serie hat die Fortuna die Bremer Brücke erfolgreich bestiegen.„Das liest sich nett. Aber, das wird in Osnabrück keine Schreckensszenarien auslösen“, sagt Uwe Koschinat vor der Partie am Samstag (14 Uhr) beim VfL. Zumal es auch immer eine Statistik gibt, die für ein Gegenargument sorgt. Die letzten drei Heimspiele in der 3. Liga gewannen die Niedersachen mit einem Torverhältnis von 10:1.
Der VfL entwickelt zu Hause unter dem neuen Trainer Daniel Thioune einen brutalen Druck“, sagt Koschinat, der mit einem schwer bespielbaren Platz rechnet. „Das wird eine besondere Konstellation. Der Platz wird in einem grenzwertigen Zustand sein. Aber, das nehmen wir so an. Wir haben eine hohe Zahl an Spielern, die läuferisch und kämpferisch stark sind. Wir können auch die dreckige Variante.“
Kritisiert hatte Koschinat seine Mannschaft nach dem mühsamen 1:0-Heimerfolg gegen Jena. In der Nachbetrachtung und nach eingehender Videoanalyse fällt sein Urteil milder aus. „Ich bin deutlich zufriedener, nachdem ich mir das Spiel auf Video angesehen habe. Wir haben uns zwar durch technische Unsauberkeiten vieles kaputt gemacht gegen Carl Zeiss. Jena hatte die klareren Möglichkeiten. Aber, unser Verhalten beim Pressing, die Spielstruktur, die Aufteilung auf dem Feld, das war gut. Für mich war ohnehin die oberste Priorität, das erste Spiel zu gewinnen.“
Überrascht hatte Koschinat gegen Jena mit einem Wechsel auf der Linksverteidiger-Position. Lars Bender ersetzte Markus Pazurek, der erstmalig auf der Bank Platz nehmen musste. Daran wird sich nach Aussage des Trainers auch in Osnabrück nichts ändern. „Nach der Analyse des letzten Drittels der Hinrunde hatte ich diese Entscheidung getroffen. Lars ist ein enorm zuverlässiger Spieler. Patschu war zuletzt nicht mehr so griffig in den Zweikämpfen und er hat das eine oder andere Mal die falsche Entscheidung im Spiel getroffen. Es ist eine normale Konkurrenzsituation zwischen zwei Spielern.“
Bernard Kyere und Manuel Farrona-Pulido hingegen war die fehlende Spielpraxis nach längerer Pause gegen Jena auch deutlich anzumerken. „Das ist normal. Bernard ist für mich ein Spieler der Zukunft. Viele halten sich an seinem Aufbauspiel fest. Aber wir brauchen hinten einen Hünen. Er ist ein hervorragender Verteidiger, das muss er in die Waagschale werfen und Manuel hat noch länger gefehlt. Aber, er war auch gegen Jena an der Entstehung der gefährlichen Situationen beteiligt. Wir brauchen seine Torgefahr“, sagt der Kölner Fußballlehrer, der weiter auf Kristoffer Andersen verzichten muss. Dessen Rückkehr verzögert sich weiter. Der Spielmacher trainiert nach wie vor nur individuell. Erfolgreich am Knie operiert wurde am Montag Aaron Eichhorn, der junge Außenverteidiger wird sechs Wochen fehlen.