"Alle fiebern dem Saisonauftakt entgegen", sagte Vereinspräsident Ingo Wellenreuther und stellte trotz des Abstiegs in die 3. Fußball-Liga klar: "Die Euphorie ist gewaltig!"
Von einem bevorstehenden Absturz in die Bedeutungslosigkeit wollen sie im Wildpark deshalb trotz der zurückliegenden Horror-Saison nichts wissen. Vielmehr sollen die kommenden Monate in der 3. Liga, die am Freitag mit dem Heimspiel gegen den VfL Osnabrück (20.30 Uhr/Telekom) eröffnet wird, als eine Art Neuanfang dienen. Ebenso, wie es schon 2012/13 gewesen war.
Damals hatten die Badener ebenfalls eine Ehrenrunde in der dritthöchsten Profiliga einlegen müssen, was mit dem Meistertitel und dem direkten Wiederaufstieg vorzüglich gelang. Zwei Jahre später schnupperte der KSC dann sogar in der Relegation an der Rückkehr in die Bundesliga - zwei weitere Jahre danach folgte der nächste Abstieg.
"Jetzt greifen wir aber wieder an", sagte Wellenreuther, der aus der zurückliegenden Spielzeit auch etwas Positives zog. "Obwohl der Wind teilweise von vorne kam, sind wir stehen geblieben. Und nun ist die Vorfreude groß."
Das liegt allerdings an der Tatsache, dass der KSC wieder mehr Tore als die jämmerlichen 27 aus der Vorsaison erzielen und auch wieder mehr Siege (5) einfahren wird. Für nahezu jeden Trainer der Rivalen ist der KSC der Aufstiegsaspirant Nummer eins, was auch mit dem großen Umbruch auf und neben dem Platz zu begründen ist.
Tatsächlich kann sich nämlich sehen lassen, was der mächtige Wellenreuther und KSC-Sportdirektor Oliver Kreuzer in einer "sehr intensiven Sommerpause" geleistet hatten. Die Routiniers Dirk Orlishausen und Martin Stoll wurden gehalten, Kicker mit Erfahrung in den oberen Ligen wie Kai Bülow oder Dominik Stroh-Engel verpflichtet.
"Wir haben eine positive Anspannung und sind froh, dass es nun endlich um Punkte geht", sagte Bülow, der von Cheftrainer Marc-Patrick Meister ("Es kann losgehen") zum neuen Kapitän berufen worden war. "Am Ende der Saison wollen wir ganz oben sein."
Der 2:1-Sieg in der Generalprobe gegen den Zweitligisten Eintracht Braunschweig schürte die Zuversicht der Protagonisten, mit solchen Leistungen würde man "das Stadion ganz sicher vollspielen", sagte der neue Geschäftsführer Helmut Sandrock, der frühere Generalsekretär des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).
6000 Fans werden die Heimspiele ziemlich sicher verfolgen, so viele Dauerkarten setzte der KSC im Vorfeld nämlich ab. Und dass künftig auch mehr als die für Freitag erwarteten 11.000 Zuschauer in den Wildpark strömen scheint auch wahrscheinlich - nicht nur, weil das benachbarte Festival dann längst Geschichte ist.