Nach dem 1:0-Sieg seiner Duisburger fand der Trainer lobende Worte für Erfurt. Sportlich für die gute Abwehrleistung der Rot-Weißen, die "traditionell gut verteidigt" haben. Aber auch darüber hinaus. Schließlich war ein einige Jahre dort an dieser Stelle tätig gewesen und war der Stadt noch lange verbunden. "Es war schön, wieder hier zu sein. Ich hatte ein tolle Zeit in Erfurt."
Zwei-Punkte-Schnitt für den MSV
Vor allem freute sich der 46-Jährige aber, dass seine Mannschaft gewonnen hat. Mit dem Sieg konnten so einige negative Schlagzeilen der letzten beiden Spiele weggewischt werden. Immerhin sind die Zebras nun wieder auf dem ersten Tabellenplatz angekommen. 18 Punkte nach neun Spielen, da gibt es als Trainer nicht so viel zu meckern. "Ein Schnitt von zwei Punkten pro Spiel, das ist in Ordnung", sagte Gruev deshalb auch nach dem jüngsten Erfolg.
Und hielt den Ball danach direkt wieder flach. Dass seine Mannschaft oben mitspielen will, daraus machte der MSV-Trainer auch in Erfurt keinen Hehl. Allerdings relativierte er die aktuelle Situation schnell: "Der erste Platz ist nicht mehr als eine Momentaufnahme. Ich bleibe da immer realistisch und werde nicht zu euphorisch. Ob du Erster bist oder Vierter, das ist aktuell egal. Die beiden Plätze trennen in der Tabelle nur zwei Punkte."
Das stimmt. Noch vor dem Spiel gegen RWE lagen die Duisburger am Sonntagmittag hinter dem Spitzenduo Sportfreunde Lotte und Fortuna Köln. Zwei Stunden später sah das anders aus. Fußball ist eben ein schnelllebiges Geschäft. Gruev erklärte: "Die Saison ist lang, wir werden unseren Weg gehen. Mit dem Sieg im Rücken ist das natürlich jetzt leichter."
Das sagte auch Torschütze Simon Brandstetter. "Die drei Punkte tun gut. Jetzt ist es natürlich angenehmer gegen Chemnitz zu spielen." Aber erst einmal geht es ja noch im Niederrheinpokal gegen den Rather SV (Mittwoch, 19.00 Uhr, PCC-Stadion). "Da müssen wir jetzt alle Kräfte bündeln und dort gewinnen", sagte Andreas Wiegel. Nachdem es zuletzt gegen den Kreisligisten Post SV Solingen ging, muss der MSV jetzt gegen einen Landesligisten ran. Aber auch diese Aufgabe wird der Drittliga-Tabellenführer ernst nehmen. Wer Gruev kennt, der weiß, dass der MSV-Trainer den Gegner ausreichend hat beobachten lassen hat und nichts dem Zufall überlassen wird.