"Das war ein Rückfall in die Steinzeit. Der Vorstand arbeitet an allen Ecken und Enden, um das Thema aufzuarbeiten", sagte Hansa-Sportdirektor Uwe Klein.
Fans beider Vereine hatten sich bei der Partie am Mittwochabend mit Feuerwerkskörpern beschossen. Chaoten zündeten Böller und Rauchbomben, die das Spielfeld total einnebelten. Schiedsrichter Sven Jablonski musste die Partie zweimal für insgesamt rund 17 Minuten unterbrechen. Das Spiel stand vor dem Abbruch.
Als erste Konsequenz aus den Vorfällen bleibt beim nächsten Heimspiel in Rostock am 3. Oktober gegen Dynamo Dresden die Südtribüne geschlossen. Damit sperrt Hansa rund 2500 der teilweise zur Ultraszene zählenden Fans von dem Ost-Duell aus. Karten, die bereits verkauft sind, werden nicht ersetzt, sagte Clubchef Michael Dahlmann auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz. Dies Maßnahme kostet den Verein rund 27 000 Euro.
Alle Sicherheitsmaßnahmen hatten zuvor die Krawalle nicht verhindern können. So waren die Einlasskontrollen verschärft, Sprengstoff-Spürhunde eingesetzt und Karten nur an Anhänger aus Mecklenburg-Vorpommern verkauft worden. "Wir werden die Geschehnisse intern und mit den Sicherheitsbehörden bewerten. Und dann kommt ja noch ein Verfahren seitens des Deutschen Fußball-Bundes auf uns zu", sagte Dahlmann.
Hansa ist in der Vergangenheit wegen Verfehlungen seiner Anhänger wiederholt zur Kasse gebeten worden. Das letzte "Geisterspiel" vor leeren Rängen gab es am 18. Dezember 2011 gegen Dynamo Dresden, es verursachte ein Finanzloch in sechsstelliger Höhe.
Nach dem Abpfiff der Partie am Mittwochabend gingen die Randale in der Rostocker Innenstadt weiter. Der Polizei zufolge bewarfen etwa 100 vermummte Rostock-Anhänger das neue Polizeizentrum mit Steinen und beschädigten Fensterscheiben. Vor dem Spiel hatten Unbekannte den Fan-Zug der Magdeburger mit Gegenständen beworfen und mit Farbe besprüht. Im Stadion kam es zu weiteren Streitereien. Die Polizei setzte 85 Beteiligte fest.