Die Hinrunde verlief durchwachsen. Wann haben Sie gemerkt, dass es doch reichen wird? Fairerweise muss man anmerken, dass alle Teams in der 3. Liga durchaus ihre Probleme hatten, ihre Leistungen konstant zu zeigen. Die Leis-tungsdichte war ja enorm eng und es gab keine Mannschaft, die sich richtig vom Verfolgerpulk absetzen konnte. Mir war immer klar, dass wir uns behaupten können, wenn wir uns nicht kopfscheu machen lassen. Wir haben einfach keine negativen Einflüsse zugelassen, nur auf uns geschaut und stoisch versucht, unsere Leistung von Spiel zu Spiel abzurufen und zu verbessern. Irgendwann ab der Winterpause haben alle unsere Mechanismen gegriffen und wir sind immer besser ins Spiel gekommen – so wie ich es mir auch erhofft habe.
Was gab den Ausschlag für die Kehrtwende? Das Wort Kehrtwende impliziert, dass wir auf einem falschen Weg gewesen wären. Das war aber nie der Fall. Ich würde also nicht von einer Kehrtwende sprechen; eher von einem Motor, der am Anfang noch nicht auf allen Zylindern gelaufen ist. Ich habe mit Gino Lettieri einen Trainer verpflichtet, von dem ich wusste, dass er sein Ziel wie ein Terrier verfolgt. Ein Mann, der fachlich und menschlich absolut qualifiziert ist. Ich hätte sicherlich einen einfacheren Weg wählen, einen Coach mit klangvollem Namen verpflichten und mich im Falle eines Misserfolges dahinter verstecken können. Aber das wäre nicht mein Weg und auch nicht meine Überzeugung gewesen. Ich wollte einen Trainer, der arbeiten kann und will, der mich taktisch überzeugt und in der Lage ist, ein Optimum aus den Spielern herauszuholen – mental wie auch physisch. Deshalb habe ich auf Gino bestanden. Das Potenzial der Mannschaft stand für mich immer außer Frage. Aber alles braucht Zeit, um sich einzuspielen.
Wie wichtig war die Verpflichtung von Martin Dausch im Winter? Martin Dausch ist ja schon mal als der Königstransfer dieser Saison bezeichnet worden. Er hat unserer Entwicklung als Mannschaft bestimmt nochmal einen richtigen Booster verpasst. Aber Fußball ist ein Mannschaftssport und jede Mannschaft ist so gut, wie ihr schlechtester Spieler – und unsere Mannschaft ist aufgestiegen (lacht).
Ab wann waren Sie vom Aufstieg überzeugt? Ich bin wie alle Fußballspieler ein wenig abergläubisch. Wenn ich ehrlich sein soll, erst mit Abpfiff des Kiel-Spiels.
Ob Grlic jetzt auch mit der Meisterschaft rechnet und wie seine Personalplanungen aussehen, lesen Sie auf der dritten Seite