Auch wenn Kiel seine Hausaufgabe gegen Chemnitz ebenfalls löste, spricht nun im Kampf um den direkten Aufstiegsplatz alles für die Meidericher.
Waren die Zebras in der Vergangenheit dafür bekannt, Big Points zu versemmeln und gerade angeschlagene Gegner wieder stark zu machen, so hat sich das Bild in den letzten Wochen extrem gewandelt. Der MSV jagt mit einer Selbstverständlichkeit von Sieg zu Sieg, die nur eins bedeuten kann: Die Rückkehr in Liga zwei!
Die erste Halbzeit gegen verunsicherte Dresdner, die im Jahr 2015 jetzt zehn von zwölf Spielen verloren, erinnerte zwar phasenweise an die Zeit, in der sich die Duisburger gerne mal selbst ein Beinchen stellten. Doch im zweiten Durchgang zeigte der MSV dann sein neues, mittlerweile wahres Gesicht: unbedingter Siegeswille, Einsatz- und Kampfbereitschaft.
Diese Tugenden waren auch ausschlaggebend für die beiden Tore. Erst wuchtete Matchwinner Kingsley Onuegbu das Leder mit letzter Kraft zum 1:0 über die Linie. Dann holte er den Elfer heraus, den Zlatko Janjic gewohnt sicher verwandelte.
Dass die Mannschaft in einer schwierigen Situation an sich glaubt und nicht mehr einbricht, ist auch der Verdienst Gino Lettieris: „Was Dresden in der ersten Halbzeit gezeigt hat, war richtig stark. Im zweiten Durchgang habe ich das Team etwas umgestellt, wodurch wir besser standen. Die gewonnenen Zweikämpfe waren dann auch ausschlaggebend für unseren Sieg.“
Während die Duisburger ausgelassen mit den rund 500 mitgereisten Fans feierten und sogar zwei Mal (!) in die Kurve gingen, ärgerte sich Dresdens Coach Peter Nemeth: „Die Einstellung meiner Jungs war richtig, aber leider standen wir oft an der falschen Stelle. Für uns wäre in dieser Partie mehr drin gewesen.“
Aber nicht gegen den „neuen“ MSV, der am Sonntag, 3. Mai, nun auch selbstbewusst den Angstgegner aus Münster empfangen wird. Zwar gingen acht der bislang 17 Duelle an die Preußen (fünf Mal gewann Duisburg, vier Remis), doch die Blau-Weißen sind mittlerweile derart gefestigt, dass sie wohl auch diese Statistik endlich aufhübschen.
Klar ist: Der MSV, der sich noch mit Platz drei begnügen muss, hat alles in der eigenen Hand. Mit vier Siegen in den letzten vier Spielen ist der direkte Aufstieg gebucht. Ein Ziel, das ganz Duisburg vereint.