Grund: Der Solidaritätsmechanismus der FIFA, der besagt, dass Vereine, die an der Ausbildung eines Spielers beteiligt waren, bei einem Verbandswechsel eine Entschädigung erhalten. Im Reglement steht: "Wird ein Spieler vor Ablauf seines Vertrags transferiert, erhalten alle Vereine, die zu seinem Training und seiner Ausbildung beigetragen haben, einen Teil der Entschädigung [...]" Entschädigungsberechtigt sind Vereine, bei denen ein Spieler zwischen dem 12. und 23. Geburtstag gespielt hat.
Mitroglou spielt von 2003 bis 2005 beim MSV
Weil der heute 25-jährige Mitroglou vom 1. Juli 2003 bis zum 30. Juni 2005 in der Meidericher Jugend spielte, steht den Duisburgern, die im aktuellen Lizenzierungsverfahren um jeden Euro kämpfen müssen, die Ausbildungsentschädigung zu.
"Wir waren die Ersten, die aktiv geworden sind", berichtet Teammanager Michael Meier. Am 3. Februar setzte er das Schreiben an den FC Fulham auf, in dem er um die genauen Ablösedetails bittet. Denn danach berechnet sich der Betrag, der den Zebras zusteht.
Insgesamt fließen fünf Prozent der gesamten Transfersumme in den Topf für den Solidaritätsmechanismus, der dann je nach Alter des Spielers gestaffelt, unter den Ausbildungsvereinen aufgeteilt wird. Neben dem MSV dürfen sich auch Borussia Mönchengladbach, der SV Neukirchen sowie der TuS Preußen Vluyn über eine Sonderzahlung freuen.
Meier hat den FC Fulham sofort angeschrieben
Der FC Fulham hat Meiers Schreiben am 6. Februar erhalten. "Der FC Fulham hat 30 Tage nach dem Wechsel Zeit, das Geld zu überweisen", bemerkt Meier. Weil der Transfer am 31. Januar über die Bühne ging, wird die Zahlung also spätestens am 3. März beim MSV eingehen. Drei Tage nach Abgabe der Lizenzierungsunterlagen. "Deshalb planen wir auch nicht mit dem Geld", macht Meier deutlich.
Weil die Duisburger die eingereichten Papiere aber noch nachbessern dürfen, wird sich die Sondereinnahme trotzdem positiv niederschlagen.
Mit wie viel Kohle die Duisburger genau rechnen können, wissen sie aber erst, wenn der FC Fulham geantwortet hat. Derzeit steht eine Ablösesumme von 15 Millionen Euro für Mitroglou im Raum. Demnach könnte sich die Sonderzahlung für die klammen "Zebras" sechsstelligen Bereich befinden. Geld, dass die Blau-Weißen besser denn je gebrauchen können.