Der MSV hat mit der SLR-Arena zwar das Schmuckkästchen der dritten Liga, wohl fühlen sich die Zebras darin aber anscheinend nicht. Ganz im Gegensatz zu den gegnerischen Mannschaften, die regelmäßig bei den Zebras punkten dürfen. Denn die Heimbilanz der Meidericher ist bislang eine Katastrophe. Mit nur zwei Dreiern sind sie in dieser Wertung Drittletzter und die jüngsten Leistungen zogen sogar Pfiffe des Anhangs nach sich. „Es ist der Wahnsinn, dass wir zu Hause so wenig Punkte geholt haben“, schüttelt Karsten Baumann den Kopf.
Warum seine Mannschaft im eigenen Wohnzimmer nicht die Leistungen abruft, die sie auswärts bringt, weiß der Fußballlehrer und hat in der Länderspielpause an den Defiziten gearbeitet: „Wir haben vor unserem Publikum noch nicht die Balance zwischen Torsicherung und Chancenkreierung gefunden. Das liegt daran, dass wir manchmal zu euphorisch sind und die Jungs einfach zu viel wollen.“
Baumann ist zuversichtlich, dass seine Mannschaft den Bock zu Hause endlich umstoßen wird. Schließlich kann die Bilanz auch positiv gelesen werden. Demnach ist Duisburg seit dem 0:4-Debakel gegen Darmstadt in drei Spielen ungeschlagen und hat fünf Zähler eingefahren. „Trotzdem ist das zu wenig“, betont der Coach.
Die Euphorie lässt langsam nach Das sehen die Fans genauso. Zwar sind die Zuschauerzahlen immer noch deutlich über dem kalkulierten Schnitt von knapp 9.000 Besuchern, doch die Euphorie lässt aufgrund des sportlich ausbleibenden Erfolgs langsam nach. Gegen die Stuttgarter Kickers kamen zuletzt „nur“ noch 12.019 Fans – Negativrekord der Saison.
Jetzt haben die Zebras aber die Chance, den Trend zu stoppen. Am Samstag, 23. November, gastiert der Hallesche FC im Revier, bevor eine Woche später Unterhaching zu Gast ist. Mit zwei Heimsiegen in Folge wäre nicht nur die Bilanz aufgehübscht, sondern auch der eigene Anspruch gewahrt. Haching steht schließlich auf dem Relegationsplatz, den der MSV, wenn er denn Platz zwei nicht erreicht, mindestens einfahren will.
„Wir haben die Erwartungshaltung selbst geschürt, jetzt müssen wir ihr auch gerecht werden“
Doch bevor sich die Mannschaft über ihr selbstgestecktes Aufstiegsziel den Kopf zerbrechen kann, muss erst einmal Halle geschlagen werden. „Das wird schwer genug, denn sie sind gut organisiert, hinten stabil und werden gegen uns auf Konter lauern“, weiß Baumann. Damit seine Elf nicht erneut ins offene Messer läuft, wird er der Abwehrreihe vertrauen, die zuletzt beim Sieg in Osnabrück zu Null gespielt hat. „Vorne haben wir die Qualität“, hebt Baumann an: „Wir haben die Erwartungshaltung selbst geschürt, jetzt müssen wir ihr auch gerecht werden.“
Damit am Ende auch in Duisburg das Motto gilt: Home sweet Home.