Eigentlich war Schauinsland-Reisen schon abgeschrieben. Drei Mal hatte das Duisburger Unternehmen dem MSV Angebote für den Erhalt der Zweitliga-Lizenz unterbreitet, drei Mal wurden diese abgelehnt. Doch SLR ist zurück im Boot, seit sie am Dienstag die wirtschaftliche Grundlage für die Drittliga-Lizenz verwirklicht haben. RevierSport sprach mit Rüttgers, warum sich der ehemalige Vorsitzende erneut so stark wie Duisburg engagiert.
Andreas Rüttgers, Sie haben der Aufsichtsratssitzung am Dienstag beigewohnt. Wie haben Sie die erlebt?
Es war eine anstrengende Sitzung, wie überhaupt die letzte Zeit. Wir als Investor wollten natürlich sicher sein, dass unser Engagement auch langfristig angelegt ist. Bisher wurden unsere Philosophie und Werte nicht gesehen. Doch die Verantwortlichen die jetzt da sind, oder auch nicht mehr da sind, gehen den Weg, den wir als Sponsor auch gehen wollen.
Wie sieht Ihre Philosophie denn aus?
Uns ist es wichtig, dass jeder versteht, dass es sich nicht nur um die Unterstützung eines Sportvereins handelt, sondern um die Unterstützung einer Säule der Stadt. Als Verein muss man auch eine gewisse soziale Verantwortung übernehmen und die Dinge, die im Leitbild beschrieben sind, wie Teamwork, auch in die Tat umsetzen.
Warum war es für SLR wichtig, den MSV zu unterstützen?
Wir haben in den letzten Wochen alle erlebt, wie groß die Solidarität der Menschen war. Dafür fühlten wir uns verantwortlich. Gerald Kassner ist, glaube ich, ein Mensch, der das Glück hat, dass er die richtigen Entscheidungen in der Vergangenheit getroffen und Leute eingestellt hat, die zeigen, was man schaffen kann, wenn man zusammen arbeitet. Seit 95 Jahren ist das Unternehmen in Duisburg zu Hause, es fühlt sich verpflichtet etwas zurückzugeben.
Wie wichtig ist Profifußball für Duisburg?
Profifußball bringt viele verschiedene Menschen zusammen, die erst über die Identifikation mit dem Verein Kontakt haben und Vorurteile abbauen. In den letzten Wochen hat man erst wieder gesehen, wer alles zusammengestanden hat. Nur so werden Grenzen abgebaut.
Werden Sie noch einmal ein Amt beim MSV bekleiden?
Nein. Ich habe immer gesagt, dass ich das nur für kurze Zeit mache. Jetzt werde ich mich wieder meiner Familie widmen. Beratend stehe ich den MSV-Verantwortlichen aber gerne zur Seite.