Dabei hatten die Adlerträger die Partie vor 5.120 Zuschauern gegen die Werderaner Bundesligareserve von Beginn an eigentlich gut im Griff und ließen die Gäste meist hinterherlaufen. Insbesondere Radovan Vujanovic schien im höchsten Maße motiviert und gab allein in den ersten zehn Spielminuten drei Torschüsse ab, die aber zu wenig druckvoll waren. So richtig Gefahr entfachten die Hausherren erst bei der Riesendoppelchance durch Marco Riemer und Clement Halet (24.), als der Rechts- und der Innenverteidiger plötzlich gefährlich vor dem Kasten von Werders bundesligaerfahrenem Keeper Christian Vander auftauchten, doch die Bremer die Kugel noch auf der Linie klären konnten.
Im Anschluss verflachte die Partie indes. Die Bremer beschränkten sich weiterhin auf die Verteidigung und der SCP verlor seinen Drang nach vorne. Das Tabellenschlusslicht fasste mehr Mut und betrat auch dann und wann die gegnerische Hälfte, ohne aber gefährlich zum Abschluss zu kommen. Obwohl Münster in dieser Phase seine Linie verlor, hätte es noch vor der Pause beinahe im Tor der Norddeutschen gerappelt. Nach klasse Flanke von Jens Truckenbrod schraubte sich Marco Königs hoch, doch sein Kopfball landete nur am Außennetz (41.). Nur drei Minuten später scheiterte erneut Königs' Sturmpartner Vujanovic, der einen guten Pass von Fabian Hergesel verwertete, aber auch nicht zur fälligen Führung vollendete.
Königs und Truckenbrod scheitern am Aluminium Zwar begann der SCP auch den zweiten Spielabschnitt tonangebend, doch die erste Lücke im Werderaner Abwehrverbund ließ auf sich warten. Als dann jedoch der eingewechselte Björn Kluft von der linken Seite mit einem starken Flachpass ins Zentrum Marco Königs einsetzte, hatten die Fans der Adlerträger den Torschrei schon auf den Lippen, doch der Ex-Düsseldorfer drosch das Leder freistehend an die Querlatte. "Das war ein perfekter Pass von Klufti und den muss ich auf jeden Fall reinmachen. Eine absolut hundertprozentige Chance", zeigte sich der neue Angreifer der Adlerträger reumütig.
Der SCP hätte die Führung zu diesem Zeitpunkt längst verdient gehabt, doch auch Truckenbrod mit einem klasse Rechtsschuss aus 17 Metern an den Innenpfosten (74.) und Vujanovic aus der Drehung (75.) scheiterten mit allerbesten Torgelegenheiten. Vier Minuten vor dem Ende brachte Dotchev als letzte Option noch Babacar N'Diaye, der auch noch einmal zum Kopfball kam, doch Vander war zur Stelle (88.). So wurde es im Eisschrank Preußenstadion nichts mit drei erhofften Punkten gegen den Tabellenletzten. "Wir hatten genug Torchancen, um dieses Spiel zu gewinnen. Mit der Leistung bin ich zufrieden, aber mit dem Ergebnis nicht", gab Pavel Dotchev nach dem Spiel zu.
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