„Die Jungs haben das, was ich sehen will, gezeigt“, lächelt Sasic, der vor dem Mittagessen noch eine Einheit abgespult hat. „Es ist nicht wichtig, wie viel man arbeitet, sondern was man daraus mitnimmt. Und die Jungs haben einen sehr guten Willen gezeigt, meine Vorgaben umzusetzen.“
Ein Wermutstropfen drückt beim Kroaten dennoch auf die gute Laune. Denn die zahlreichen Ausfälle haben sein Konzept gestört. „Leider haben zeitweise gleich acht Mann gefehlt“, zieht der 51-Jährige die Stirn in tiefe Falten. „Dennoch hat die kleine Truppe sehr gut gearbeitet. Ich hoffe, dass wir nun einen erfolgreicheren Weg einschlagen werden. Den Grundstein dafür haben wir jedenfalls gelegt.“
Die Rahmenbedingungen haben in seinen Augen auch gepasst. „Wir hatten eine echte Heimatatmosphäre in unserem Hotel“, strahlt Sasic, der sogar Besuch bekam. Denn Vertreter mehrer Koblenzer Fanklubs haben sich die Chance nicht entgehen lassen, ihrem Ex-Coach „Hallo“ zu sagen. „Es ist schön, wenn sich die Leute noch an einen erinnern. Ich hatte dort ja auch eine gute Zeit, aber jetzt gilt meine ganze Konzentration dem MSV.“
Christian Tiffert musste das Trainingslager frühzeitig im Schmerzen im Sprunggelenk abbrechen.
Denn die Zebras wollen die Rückkehr in die Beletage nicht aus den Augen verlieren. „Vom Aufstieg zu sprechen, ist im Moment aber vermessen“, winkt Sasic ab. „Wir haben genügend Qualität, aber die Problematik sind die vielen Verletzten. Wenn alle Mann an Bord wären, stünde die Antwort fest. Doch so müssen wir erst einmal in die Spur kommen.“
Angesichts der dünnen Personaldecke und des Trainerwechsels drängt sich natürlich die Frage nach Neuzugängen auf. „Aber das ist es eine Sache der wirtschaftlichen, politischen und sportlichen Führung. Alle drei Instanzen müssen darüber sprechen“, hat sich Sasic (noch) keine Gedanken über Verstärkungen in der Winterpause gemacht. „Das ist auch nicht meine vorrangige Aufgabe, sondern es ist die, Fehler auszumerzen und die Mannschaft zu verbessern.“ Doch er schiebt ein: „Ich stelle nie Forderungen, sondern mache lediglich Vorschläge. Und darüber kann man sich dann in allen drei Instanzen unterhalten.“
Doch angesichts der „fruchtbaren Diskussionen bei der Spielanalyse des Ahlen-Matches“ sieht er keinen akuten Handlungsbedarf. „Das Camp war ein voller Erfolg“, fasst Sasic seine Eindrücke zusammen. „Für ein Wir-Gefühl muss man Regeln beachten. Das ist die Basis und das haben alle verstanden.“