Vorbereitung Zum „Einrollen“ hat Coach Norbert Meier zunächst einmal klassentiefere Gegner gewählt. In diesen Partien erzielte man zahlreiche Treffer, in den ersten fünf alleine 48. Zum späteren Zeitpunkt der Testphase gab es dann noch zwei Gradmesser gegen den rumänischen Erstligisten FC Vaslui und Vitesse Arnheim aus der holländischen Eredivisie. Beide Spiele wurden mit 1:0 gewonnen. Fazit: Die Fortuna ist gerüstet.
TuS Bösinghoven – Fortuna 1:5 TSV Kaldenkirchen – Fortuna 0:11 FC Randerath – Fortuna 0:19 SG Großkampen – Fortuna 0:8 SV Mehring – Fortuna 1:5 Germania Teveren – Fortuna 0:3 FC Vaslui – Fortuna 0:1 SSVg Heiligenhaus – Fortuna 2:3 SuS Neuenkirchen – Fortuna 2:3 Fortuna – Vitesse Arnheim 1:0 DSC 99 - Fortuna 0:9
Bilanz: 11 Spiele, 11 Siege Tore: Kadah (12), Christ, Gaus Caillas (je 6), Jovanovic, Ahanfouf (Testspieler), Fink (je 5), Lambertz, Lawarée (je 4), Jokovslevski (3, Testspieler), Hampel, Eigentor (je 2), Königs, Costa, Cakir, Weber, Schwertfeger, Hedidinger, Magos, Ari.
Abwehr Schon in den letzten Jahren war die Defensive das große Prunkstück der Fortunen. Auch wenn die Stamm-Innenverteidigung nach wie vor aus Jens Langeneke und Hamza Cakir besteht, lauern dahinter mit Anderson Soares de Oliveira und Yuki Kozo zwei Neuzugänge auf ihre Chance. Auch Robert Palikuca und Kai Schwertfeger kann man ohne Bedenken ins Spiel werfen. Auf den Außen hat sich die Fortuna echte Verstärkungen geangelt. Von Christian Weber auf rechts und Johannes van den Bergh auf links darf man einiges erwarten. Damit ist man auch auf diesen Positionen inzwischen doppelt gut besetzt. Auch was den Mann zwischen den Pfosten angeht, hat Meier die Qual der Wahl. Er hat sich zwar schon frühzeitig für Michael Melka als alte und neue Nummer eins entschieden, aber auch Michael Ratajczak ist eine gute Rolle als Keeper der Zweiten Bundesliga locker zuzutrauen.
Mittelfeld In keinem anderen Mannschaftsteil ist der Konkurrenzkampf um die vier Plätze so heiß. Im rechten Mittelfeld wurde mit Patrick Zoundi erst diese Woche noch einmal nachgebessert, doch auch Neuzugang Oliver Fink hat eine starke Vorbereitung gezeigt und wohl derzeit die Nase vorn. Wenn Kapitän Andreas Lambertz wieder voll bei Kräften ist, wird er wieder diese Position bekleiden. Als „Sechser“ darf man davon ausgehen, dass sich die Routine von Stephan Sieger gegen Claus Costa durchgesetzt hat. Im linken Mittelfeld heißt das Duell Sebastian Heidinger gegen Olivier Caillas, wobei auch hier der Routinier Caillas auflaufen wird. Unangefochten ist derzeit Marco Christ. Der Spielmacher hat in den Testspielen da weiter gemacht, wo er in der Drittliga-Saison aufgehört hatte. Sollte er mal ausfallen, rückt Lambertz einfach an seine Stelle im zentralen Mittelfeld.
Angriff Der in diesen Tagen erst verpflichtete Dmitri Bulykin bringt das Sorgenkind Sturm ein ganzes Stück weiter. Um den Platz neben dem Russen streiten sich Axel Lawarée und Ranisav Jovanovic. Im Gegensatz zu Jovanovic, der immer wieder wegen kleineren Wehwehchen Trainingseinheiten ausfallen lassen musste, ist der „Oldie“ Lawarée immer dabei gewesen. Doch bei beiden Angreifern ist das große Problem die Verletzungsanfälligkeit. Hinter den drei zweitligaerfahrenen Goalgettern hat man mit Deniz Kadah und Marcel Gaus noch zwei Spitzen, die lernfähig und hungrig sind. Es wäre mehr als nur eine Überraschung, wenn dieses Duo über Joker-Rollen hinaus käme.
Stärken Coach Norbert Meier hat unheimlich viele Alternativen. Lediglich im Angriff muss man von Verletzungen verschont bleiben, ansonsten ist jede Position doppelt gut besetzt. Wenn ein Akteur ausfällt, ist der nächste ohne Qualitätsverlust zur Stelle. Zudem verfügt die Mannschaft seit der Schlussphase der letzten Saison einen starken Teamgeist. Diese gute Stimmung innerhalb der Truppe wurde auch im Trainingslager in Bitburg wieder deutlich. Zudem können die überragenden Fans ein großes Plus im Abstiegskampf werden. So viele Dauerkarten wurden noch nie verkauft. Wenn das DFB-Pokalspiel am Montag gegen den Hamburger SV ausverkauft sein wird, hat es der Verein tatsächlich geschafft, für zwei Heimspiele in Folge alle Tickets zu verkaufen.
Schwächen Im Sturm darf wirklich nichts passieren. Sollte sich Hoffnungsträger Bulykin verletzen, haben die Düsseldorfer ein echtes Problem, schließlich haben auch Ranisav Jovanovic und Axel Lawarée immer wieder Wehwehchen. Hinzu kommt ein sehr euphorisches Umfeld, das bei einem erfolgreichen Start schnell vom direkten Durchmarsch träumt. Davon sollte Coach Meier sein Team fernhalten. Anderson Soares de Oliveira und Yuki Kozo brauchen noch eine gewisse Eingewöhnungszeit, bis sie sich mit ihren Kollegen richtig verständigen können.
Neuzugänge Geschäftsführer Sport Wolf Werner und Trainer Meier haben ganze Arbeit geleistet. Sie haben nicht nur den kompletten Stamm-Kader der Aufstiegsmannschaft gehalten, sondern darüber hinaus auch noch die vakanten Positionen verstärkt. Auf beiden Seiten der Viererkette wurde nachgebessert, auch im Mittelfeld wurden mit Zoundi und Fink weitere Alternativen verpflichtet, die ganz nah an der ersten Elf sind. Ob Dmitri Bulykin der erhoffte Knipser wird, bleibt abzuwarten. Zuzutrauen wäre es ihm, für diese Prognose reicht schon ein Blick auf seine Torquote in der Nationalelf: 13 Spiele, sechs Treffer.
Prognose Das angepeilte Ziel Klassenerhalt wird schon vorzeitig in trockene Tücher gebracht. Am Ende werden sich die Landeshauptstädter auf einem Platz im gesicherten Mittelfeld wiederfinden. Auf den ersten Blick ist nur eine Hand voll Vereine deutlich besser besetzt als die Fortuna.
Wunschelf Melka – Weber, Cakir, Langeneke, van den Bergh – Lambertz, Sieger, Christ, Caillas – Bulykin, Lawarée. Wer fehlt: Jens Langeneke (Innenbandeinriss im Knie).