„Von Statistiken oder Benotungen halte ich allerdings nicht viel“, winkt der gebürtige Erlanger bescheiden ab. „Es ist zwar eine schöne Bestätigung meiner Arbeit, mehr aber auch nicht.“
Schlicke gehört nun einmal nicht zu den Lautsprechern abseits des Platzes und zeigt sich lieber als Teamplayer: „Es gab schon Spieler, die Topwerte hatten, dann aber doch nicht nach oben gekommen sind. Deshalb zählt für mich nur das nackte Ergebnis. Und weil wir als Mannschaft noch nichts erreicht haben, sind dann auch meine Zahlen egal.“

Feste Größe in der MSV-Defensive: Björn Schlicke (Foto: firo).
Aus der Viererkette ist er neben Markus Brzenska dennoch nicht wegzudenken. Und ob nun Neuzugang Bernd Korzynietz oder Tobias Willi rechts neben ihm auflaufen, ist dem 1,93-Meter-Recken egal. „Bernd hat sich toll eingefügt und ich komme mit allen Jungs gut aus“, grinst Schlicke.
Das Lachen ist dem ehemaligen Hamburger auch nach der harten Zeit in der Türkei nicht vergangen. „Das war schon ungewohnt, wie uns der Coach rangenommen hat, denn in den letzten Jahren war es noch nie so anstrengend wie unter ihm“, hat Peter Neururer mit drei Einheiten pro Tag bei den Spielern für ordentlich Muskelkater gesorgt. „Wir haben auch in dieser Woche noch einmal ordentlich Gas gegeben“, freut sich Schlicke auf den Winter-Cup am Samstag in Düsseldorf.
Doch der Defensivstratege weiß auch, dass er erneut nur 45 Minuten spielen wird. „Das ist schon sehr ungewohnt, in der Vorbereitung nicht einmal über die volle Distanz zu gehen. Aber uns erwarten harte Gegner und es ist unser letzter Härtetest. Also soll sich natürlich noch einmal jeder beweisen können.“
Denn zum Start gegen Hansa Rostock zählen dann keine Ausreden mehr. Dann müssen die „Zebras“ beweisen, dass man sie im Kampf um den direkten Wiederaufstieg noch nicht abschreiben darf. „Dieses Match ist für den gesamten Verein wichtig“, weiß Schlicke, dass sich das Team keine Auszeit mehr nehmen darf und mahnt: „Wir müssen endlich zeigen, was wir drauf haben und dürfen uns nicht mehr verunsichern lassen. Schließlich haben wir die Qualität.“ Die in zehn Tagen aber auch in die Tat umgesetzt werden muss.