Die 0:2 (0:1)-Pleite erschreckte nicht nur die rund 800 mitgereisten Fans. Denn die „Zebras“ spielten trotz des Rückenwindes vom Sieg in Nürnberg ohne Selbstvertrauen und ließen sich besonders im ersten Durchgang völlig den Schneid abkaufen. „Dass wir beim SC nicht mit Hurra-Fußball auflaufen, sondern erst einmal Wert auf die Defensive legen, ist klar“, analysierte „Boss“ Walter Hellmich, schob aber gefrustet nach: „Doch dass wir kaum Engagement gezeigt haben, stört mich.“
Als Olivier Veigneau den Schuss von Freiburgs Yacine Abdessadki unhaltbar für Torwart Marcel Herzog zum 0:1 ins Netz beförderte, war es die logische Konsequenz einer schwachen Vorstellung. „Wir hatten zwei Süddeutschland-Touren hintereinander und haben drei Punkte geholt“, fasste Hellmich zusammen. „Damit müssen wir nun leben, sind aber sicherlich nicht zufrieden.“
Zwar wurden die Gäste im zweiten Durchgang etwas besser, doch zwingende Chancen erspielten sie sich nicht. Ohne Kampf, ohne Biss und dank dem 0:2 durch den eingewechselten Schuster trat der MSV die Rückfahrt auch mit jeder Menge Wut im Bauch an. „Wir haben zu wenig getan und den Freiburgern nur zugeschaut“, ärgerte sich Trainer Rudi Bommer maßlos. Denn mit einem weiteren Erfolg wäre wohl auch Ruhe um seine Person eingetreten. „Das ist eine Gruppe von 50 Mann, die Stimmung gegen den Coach macht“, weiß Hellmich, woher die „Bommer raus“-Rufe, die wohl nicht vestummen werden, kommen. Doch der Chef hat ein einfaches Rezept parat: „Da helfen nur Siege, Niederlagen aber nicht.“
Den Start fasst Hellmich vor der zweiwöchigen Pause mit „Durchwachsen“ zusammen: „Hätten wir drei Punkte mehr geholt, wären wir einverstanden gewesen.“