Zum Start der Zweitliga-Saison sah es so aus, als könnte Ibrahima Cissé in seinem dritten Jahr beim FC Schalke 04 endlich der Durchbruch gelingen. Der zuvor selten berücksichtigte Innenverteidiger stand an den ersten vier Spieltagen auf dem Rasen, dreimal über 90 Minuten.
Doch inzwischen ist der 23-Jährige wieder völlig außen vor. Den bisher letzten Einsatz bestritt er am 1. September gegen den 1. FC Köln (1:3). Und als Trainer Kees van Wonderen übernahm, schickte er Cissé bis auf Weiteres zur U23.
Dort fehlte der Abwehrmann zuletzt erkrankt, stand auch beim 0:4 gegen den SC Paderborn II am vergangenen Freitag aus diesem Grund nicht im Kader. Umso überraschender: Der malische Verband hat Cissé dennoch zur Nationalmannschaft eingeladen. Der 1,96-Meter-Mann gehört zum Aufgebot, wenn es in der Afrika-Cup-Qualifikation gegen Mosambik (Freitag, 15. November) und Eswatini (Dienstag, 19. November) geht.
Bisher wartet Cissé noch auf sein Debüt für den westafrikanischen Staat. Der Olympia-Teilnehmer von Paris wurde in der vergangenen Länderspielpause erstmals fürs A-Team nominiert, saß aber zweimal über 90 Minuten auf der Bank.
Dass er erneut berufen wurde, obwohl er in letzter Zeit keine Einsätze für die Schalke-Profis sammelte und krank war, liegt an Personalproblemen in der malischen Defensive. Zum Ende der vergangenen Woche konnte Cissé zwar wieder individuelle Einheiten schieben.
Trainer van Wonderen sagte vor dem Spiel gegen Jahn Regensburg (2:0) aber noch, dass der Defensivspieler derzeit nicht in der Lage sei zu trainieren oder zu spielen. "Er muss erstmal auf ein physisch gutes Niveau kommen. Wenn Jakob Fimpel (U23-Trainer, Anm. d. Red.) mir sagt, dass er auf dem Niveau ist, das er für die erste Mannschaft braucht, holen wir ihn zurück. Aber das habe ich bislang noch nicht von Jakob gehört."
Und so bleibt abzuwarten, wie es mit Cissé nach seiner Rückkehr ins Ruhrgebiet weitergeht. Durch die Länderspielreise verpasst er jedenfalls die Gelegenheit, sich im Training für Profieinsätze anzubieten.
Insgesamt ist Cissé einer von drei S04-Profis, die mit dem Nationalteam unterwegs sind. Die Talente Max Grüger (U20) und Taylan Bulut (U19), die sich in den vergangenen Wochen einen Stammplatz erkämpften, wurden zu den DFB-Junioren eingeladen.