In der Abstiegssaison des MSV Duisburg gehörte Niklas Kölle noch zu den wenigen positiven Ausnahmen. 26 Spiele, fünf Tore und vier Vorlagen lautete die Statistik für den Linksfuß, der über zweieinhalb Monate aufgrund einer hartnäckigen Schulterverletzung passen musste. Insgesamt bestritt der variable und schnelle Außenspieler 57 Pflichtspiele für die Zebras, in denen er zehn Treffer erzielte und weitere sechs Tore auflegte.
Nach dem feststehenden Abstieg aus der 3. Liga entschied sich Kölle für einen Wechsel in die 2. Bundesliga zum frischgebackenen Aufsteiger SSV Ulm 1846. Es sollte für den 24-Jährigen der nächste Schritt in seiner Karriere werden, doch – Stand jetzt – läuft diese Saison noch überhaupt nicht nach Plan.
In der 2. Bundesliga wartet Kölle weiterhin auf seinen ersten Einsatz. Erst einmal stand er überhaupt im Spieltagskader, das war beim 0:0-Remis am vierten Spieltag in Paderborn. Bei den anderen zehn Partien wurde er nicht berücksichtigt und musste auf der Tribüne Platz nehmen.
Sein einziges Pflichtspiel für die Ulmer "Spatzen" bestritt der gebürtige Wolfsburger im DFB-Pokal gegen den Rekordmeister FC Bayern München (0:4). In diesem ungleichen Duell wurde der Ex-Duisburger in der 78. Minute für Max Brandt eingewechselt. Kölle hat im 3-4-3-System des Drittliga-Meisters auf der linken Seite einen extrem schwierigen Stand.
Kölle ist hinten dran, war der Schritt in die 2. Liga doch zu groß?
Leistungsträger Romario Rösch ist absolut gesetzt und spielte bislang in jedem Spiel von Beginn an, dazu erhielt auch Jonathan Meier (6 Einsätze) schon den Vorzug vor Kölle. Als SSV-Coach Thomas Wörle auf die Konkurrenzsituation auf der linken Seite angesprochen wurde, antwortete der Aufstiegscoach: "Wir haben ja Basti Allgaier, Romario Rösch, Jonathan Meier und Niklas Kölle. Alle liegen wirklich nah beieinander."
Vielleicht macht gerade dieser Satz Hoffnung für Kölle, der auf sein Zweitliga-Debüt hinfiebert. Wenn es allerdings weiter so läuft wie zuletzt, dann dürfte der frühere U18-Nationalspieler, der bei Ulm einen Vertrag bis 2026 besitzt, auch ein Leihkandidat in der Winterpause sein. Eventuell war der Schritt in die 2. Bundesliga dann doch (noch) zu groß.