Dass das Preußenstadion zum Pokalspiel gegen den VfB Stuttgart am Dienstag, 27. August, 20:45 Uhr, ausverkauft sein würde, war abzusehen. Darauf bereitete sich auch der SC Preußen Münster vor und richtete gemeinsam mit Ticket-Vertreiber "Eventim" eine Hotline ein. Darüber sollte am Wochenende der Mitgliederverkauf abgewickelt werden.
Allerdings gab es Probleme. Die Strukturen waren dem Ansturm nicht gewachsen. Zu wenige Mitarbeiter am Ende der Telefone bedeuteten hohe Wartezeiten, Mitglieder kamen nicht durch. Am Montag, 19. August, bezog der SCP Stellung.
"In vielen Fällen sah das Ergebnis ähnlich aus: Kein Durchkommen bei der Hotline, dazu entstandene Kosten, auf die wir in einem eigenen Absatz eingehen. Ein Ergebnis, das (selbst-)kritisch eingeordnet werden muss", heißt es da.
Und weiter: "Um Fans den Vorgang zu erleichtern, sollte der Vorverkauf am Wochenende stattfinden und nicht erst an einem Werktag. Am Ende wurde das zum Problem, weil die Hotline nicht ausreichend stark besetzt war, um den großen Andrang zu bewerkstelligen. Eine Fehlentscheidung, wie das Wochenende gezeigt hat. Für die Zukunft werden wir darauf achten und uns versichern, dass die Hotline von Eventim mit mehr Personal besetzt ist, um die Wartezeiten zu verkleinern. Bis zum Montagmittag wurden knapp 1.400 Karten über die Hotline erworben."
Mittlerweile gab der Klub bekannt, dass alle 2300 für Mitglieder verfügbaren Karten vergriffen sind. Die gute Nachricht für alle wartenden Mitglieder: Am Dienstagabend endet die Reservierungszeit für alle Dauerkarteninhaber. Die Karten, die nicht abgerufen wurden, werden dann am Mittwoch, 21. August, zehn Uhr, für Mitglieder freigeschaltet und können über die Hotline erworben werden.
Derzeit suchen die Preußen außerdem nach einer Lösung für diejenigen, denen durch die Anrufe bei der Hotline Kosten entstanden sind. "Laut Aussage von Eventim sollten Anrufe, die automatisch von einer Bandansage beendet wurden, nicht von den Kosten betroffen sein. Auf Social Media haben viele Mitglieder das jedoch so wiedergegeben. Eventim prüft diesen Vorgang. Wir informieren, sobald wir dazu verlässliche Aussagen haben", heißt es.
Für die Hotline-Variante habe sich der SCP entschieden, weil ein physischer Verlauf bei 7000 Mitgliedern wohl zu langen Schlangen geführt hätte. Für die Zukunft stellte der Klub Besserung in Aussicht. "In diesem Sommer hat der SC Preußen den notwendigen Modernisierungsprozess angestoßen, das Ticketing zu digitalisieren. Ein Entwicklungsschritt, der komplex ist und einem kleinen Team in diesem Sommer viel abverlangt hat. Und ein Entwicklungsschritt, der zwangsläufig Stolpersteine enthält, wenn alle vorhandenen Stammdaten in Eventim übertragen werden müssen."
Und weiter: "Für die Zukunft wird das jedoch viele Prozesse deutlich erleichtern, wie alle Dauerkarteninhaber bereits jetzt im Vorverkauf für das DFB-Pokalspiel erleben durften. Das eigene Ticket wird als Option im Konto hinterlegt und ist schnell und unkompliziert buchbar. Das Ziel ist es, diesen Prozess ebenso für alle Mitglieder zu ermöglichen."
Abschließend warben die Münsteraner nochmal um Verständnis: "Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter bringt, insbesondere in diesem Sommer, mehr als 100 Prozent für seine Arbeit ein. Nichtsdestotrotz hat der sportliche Erfolg das organische Wachstum spätestens mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga überholt. (...) Zu keinem Zeitpunkt treffen wir Entscheidungen, um Fans oder Mitglieder verärgern zu wollen, sondern versuchen immer, die bestmögliche Lösung zu finden."