Zweimal gastierte Daniel Thioune in seiner Laufbahn als Trainer beim VfL Bochum, zweimal punktete der Coach mit seiner Mannschaft im Ruhrstadion. Ein gutes Omen für das Hinspiel der Bundesliga-Relegation, das Fortuna Düsseldorf am Donnerstagabend (20.30 Uhr, RS-Liveticker) an der Castroper Straße bestreitet?
Das wird sich zeigen, klar ist jedoch bereits im Vorfeld, dass der Dritte der Zweitliga-Abschlusstabelle auf die Entscheidungsspiele gegen den angeschlagenen VfL brennt. "Als Trainer war ich noch nie so nah an der Bundesliga dran wie jetzt", sagte Thioune auf der Pressekonferenz am Mittwoch. "Aber auch davon habe ich mich gelöst. Wir müssen auf unserem Weg bleiben. Wir tun alles dafür."
Seine Mannschaft habe es verdient, die zweite Liga zu verlassen, so der 49-Jährige weiter. "Wir sind in den vergangenen Monaten immer bei uns geblieben. Es wird keinen Aktionismus geben. Die Spannung ist da. Wir haben uns diese Spiele verdient."
Und die Fortuna kann mit Rückenwind in die Partien gehen. 14 Partien in Serie haben die Rheinländer nicht verloren, mit 72 Treffern stellten sie die beste Offensive im Unterhaus. Und bis auf den Ausfall des länger verletzten Jamil Siebert muss Düsseldorf keine personellen Schwächungen hinnehmen.
Bochum hingegen rutschte am Wochenende unglücklich auf den Relegationsplatz. Die danach angekündigte Nichtberücksichtigung von Torhüter Manuel Riemann in der Relegation trug nicht gerade dazu bei, dass es beim VfL ruhiger wurde.
"Ich registriere das, mehr nicht", sagt Thioune über die turbulenten vergangenen Tage beim Gegner. "Es verbietet sich, sich zu sehr mit dem zu beschäftigen, was beim Gegner drumherum passiert. Natürlich bringt es nicht gerade Selbstvertrauen, wenn man am 34. Spieltag auf den Relegationsplatz rutscht."
Bochum habe sich aber in der Bundesliga etabliert und die Qualität immer mehr gesteigert, lobte Thioune. Zugleich meinte er, dass der VfL "bei allem Respekt nicht Bayer Leverkusen" sei, gegen das die Fortuna im DFB-Pokal chancenlos ausschied (0:4). "Wenn wir mit unserem Kader in der ersten Liga gewesen wäre, wären wir auch im unteren Drittel gelandet."
Und auch die Atmosphäre im Ruhrstadion scheint Thioune nicht zu verunsichern. "Ich weiß, wozu dieses Stadion in der Lage ist", sagte er und verwies auf ähnliche Drucksituation in den Spielen gegen Kiel oder auf Schalke. "Das haben wir gut gemeistert. Es wird laut, die Zuschauer werden mitgehen, aber meine Jungs können das meistern."