Die Niedersachsen haben auch das Verfolgerduell der 2. Fußball-Bundesliga gewonnen und im Aufstiegsrennen den Relegationsrang erobert. Gegen die SpVgg Greuther Fürth setzte sich Hannover am Freitagabend mit 2:1 (0:1) durch und ist vor den weiteren Partien des 22. Spieltags zunächst Dritter.
Für Hannover war es der vierte Sieg in Serie, Fürth dagegen kassierte die dritte Niederlage in Folge und rutschte auf Rang fünf ab. Armindo Sieb (29.) hatte die Gäste noch in Führung gebracht, Phil Neumann (71.) und Nicolo Tresoldi (81.) drehten das Spiel.
Überlagert wurde die sportlich sehr unterhaltsame Begegnung von erneuten Fanprotesten gegen die Investorenpläne der Deutschen Fußball Liga (DFL). Erst der dritte und letzte Versuch zur Spielfortsetzung in der zweiten Hälfte hatte nach etwa 25 Minuten Unterbrechung Erfolg, zuvor hatten die Fans wieder ausdauernd Tennisbälle auf den Rasen geworfen.
Der Standort Hannover hat in den Streitigkeiten mittlerweile eine Schlüsselrolle inne. Martin Kind, Geschäftsführer der Profiabteilung des Klubs, steht wegen seiner Rolle bei der Abstimmung über den von der DFL geplanten Investoren-Einstieg im Fokus. Er soll entgegen der Anweisung des Stammvereins mit Ja gestimmt haben, ohne diese Stimme wäre der Deal gescheitert.
Am vergangenen Freitag hatten Fans aus Hannover während des Auswärtsspiels beim Hamburger SV (4:3) dann auch ein Banner mit Kinds Konterfei in einem Fadenkreuz gezeigt. Kind erstattete daraufhin Anzeige. Derartige persönliche Angriffe waren am Freitag nicht zu beobachten.
Reese schießt Hertha zum ersten Heimsieg des Jahres
Hertha BSC darf nach dem ersten Heimsieg des Jahres weiter von der Rückkehr in die Fußball-Bundesliga träumen. Die Berliner gewannen in Überzahl gegen den 1. FC Magdeburg 3:2 (2:1) und behalten die Aufstiegsplätze der 2. Liga im Blick. Kapitän Fabian Reese erzielte nach seiner Corona-Infektion seine ersten beiden Tore. Zuerst traf er per Foulelfmeter (33.), dann nach einem abgeblockten Schuss seines Sturmpartners Haris Tabakovic (59.).
Magdeburg spielte nach der Roten Karte für Jean Hugonet (37.) lange zu zehnt. Den Freistoß nach der Notbremse verwandelte Palko Dardai (39.) direkt. Für die Gäste trafen Baris Atik (22.) und Tobias Müller (51.). Tatsuya Ito (90.+1) traf in der Nachspielzeit die Latte - Glück für die Hertha.
Kurios: Schiedsrichter Florian Exner (Münster) zog die Halbzeitpause vor. Die Fans in der Berliner Ostkurve hatten Tennisbälle aufs Feld geworfen, Exner schickte beide Mannschaften in die Kabine. Nach 15 Minuten wurde die Partie mit der Nachspielzeit der ersten Halbzeit fortgesetzt, danach wechselten die Spieler die Seiten. Wenig später störten die Fans die Partie mit einem Feuerwerk erneut.
Hertha war mit Selbstvertrauen nach dem Auswärtssieg beim Aufstiegsanwärter SpVgg Greuther Fürth ins Duell mit Magdeburg gegangen. Die Hoffnungen ruhten auf dem Offensivduo Reese/Tabakovic, das nicht enttäuschte. Vor allem Topscorer Reese überzeugte mit seinen Saisontoren Nummer fünf uns sechs (elf Vorlagen).