Turbulente Tage liegen hinter dem FC Schalke 04 - nach der 0:2-Niederlage gegen Kiel vor einer Woche beschwerten sich Spieler hinter vorgehaltener Hand über Taktik und Training von Trainer Thomas Reis, die Berater der Torhüter lieferten sich einen öffentlichen Zoff - Reis reagierte darauf und warf Ralf Fährmann aus dem Kader für das Zweitliga-Spiel beim SV Wehen Wiesbaden (13 Uhr/Sky).
Für Brisanz sorgt auch die sportliche Situation. Schalke ist schwach gestartet, hat von vier Spielen drei verloren. Von der Spitzengruppe ist der selbsternannte Aufstiegskandidat weit entfernt - nicht nur, was die Anzahl der Punkte, sondern auch die Spielweise betrifft.
Im Spiel beim mutigen Aufsteiger muss Trainer Reis auf Ron Schallenberg (Rot-Sperre), Kenan Karaman, Dominick Drexler und Bryan Lasme (alle Muskelverletzungen) verzichten. Im Vergleich zum Kiel-Spiel ändert er die Startelf auf vier Positionen. Cedric Brunner ersetzt Henning Matriciani auf der Rechtsverteidiger-Position. In der Offensive spielen Lino Tempelmann, Tobias Mohr und Soichiro Kozuki für Ron Schallenberg, Danny Latza und Keke Topp.
Zugang Derry John Murkin sitzt zunächst auf der Bank. Für den Gegner fand Reis lobende Worte. "Wehen Wiesbaden hat in den letzten Spielen wenig Ballbesitz gehabt, aber daraus extrem viel gemacht. Sie haben immer Lust, Fußball zu spielen. Diese Lust müssen wir brechen", sagte er.
Wehen: Stritzel – Mockenhaupt, Mathisen, Carstens – Jacobsen, Fechner, Heußer, Rieble – Froese, Jonjic – Prtajin. Trainer: Kauczinski
Schalke: Müller – Brunner, Baumgartl, Kaminski, Ouwejan – Tempelmann – Seguin, Ouedraogo – Kozuki, Terodde, Mohr. Trainer: Reis Schiedsrichter: Exner
Wehens Trainer Markus Kauczinski kennt sich mit Schalke bestens aus - er ist gebürtiger Gelsenkirchener, Teile seiner Verwandtschaft leben noch in der Stadt, er bezeichnet sich selbst als Schalke-Fan. "Schalke ist ein personell stark besetztes Team, das kommen wird, um zu kämpfen und diesen Kampf werden wir annehmen. Es wird nicht um taktische Feinheiten gehen, sondern es wird ein Kampfspiel. Schalke wird sehr körperlich spielen, um uns den Schneid abzukaufen und darauf sind wir eingestellt", sagte Kauczinski. Er muss zwei Spieler wegen einer Gelb-Rot-Sperre ersetzen.