3:3 nach 0:3: Braunschweig holt noch Punkt gegen Bielefeld
Eintracht Braunschweig hat dank großer Moral noch einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga geholt. Die Niedersachsen kamen in einem wilden Schlagabtausch gegen den direkten Konkurrenten Arminia Bielefeld nach zwischenzeitlichem 0:3 zurück und spielten noch 3:3 (2:3). Braunschweig behauptet damit Rang 15, während Bielefeld weiterhin auf dem Relegationsplatz 16 steht.
Ein unglückliches Eigentor von Eintracht-Keeper Jasmin Fejzic (6.), Stürmer Bryan Lasme (11.) und Guilherme Ramos (21.) brachten die Arminia, die mit 21 Punkten knapp hinter Braunschweig (22) liegt, rasch deutlich in Führung. Immanuel Pherai (22./34.) und Joker Anthony Ujah (72.) schossen die Gastgeber mit ihren Toren zurück in die Partie und retteten noch einen Punkt.
Die Gäste aus Bielefeld begannen vor 19.758 Zuschauern extrem druckvoll, die frühe Führung fiel jedoch ebenso glücklich wie kurios. Nach einem Pfostenschuss von Jomaine Consbruch prallte der Ball gegen die Hacke von Fejzic und ging von dort ins eigene Tor.
Die Bielefelder ließen nicht locker - und erhöhten schnell. Wieder war es ein Distanzschuss von Consbruch, den Fejzic unglücklich in die Mitte abprallen ließ. Lasme schaltete schnell und stellte auf 2:0. Braunschweig fand nicht in die Partie, Bielefeld war effizient: Ramos erhöhte per Kopfball, erneut auf Vorlage des starken Consbruch.
Im Gegenzug traten auch die Gastgeber offensiv in Erscheinung. Nur wenige Sekunden später verkürzte Pherai. Die Eintracht kämpfte sich ins Spiel, eine Traumkombination vollendete erneut Pherai mit einem Schuss in die kurze Ecke zum Anschlusstreffer.
Im zweiten Durchgang standen beide Teams stabiler, Braunschweig drückte jedoch auf den Ausgleich. Pherais Distanzschuss ging knapp daneben (60.), auf der anderen Seite hatte der eingewechselte Masaya Okugawa eine Großchance, scheiterte aber an Fejzic (67.). Dann bekam Ujah zu viel Platz und traf mit einem Schuss von der Strafraumkante zum umjubelten Ausgleich.
Vierter Sieg in Serie: Karlsruhe gewinnt in Rostock
Der Karlsruher SC reitet in der 2. Fußball-Bundesliga weiter auf einer Erfolgswelle. Die Badener feierten bei Hansa Rostock einen ungefährdeten 2:0 (2:0)-Sieg und klettern durch den vierten Dreier in Serie auf einen einstelligen Tabellenplatz. Als Torschützen glänzten Marvin Wanitzek (16., Foulelfmeter) und U20-Nationalspieler Paul Nebel (25.). Beim Rückrundenauftakt vor fünf Wochen hatte das Team von Trainer Christian Eichner noch lediglich einen Punkt vor Schlusslicht 1. FC Magdeburg gelegen.
Hansa bleibt zwar Tabellen-14., steckt nach der fünften Niederlage in den vergangenen sechs Spielen jedoch tief im Abstiegskampf. Vor allem der Angriff bereitet große Sorgen: Rostock stellt mit nur einem Tor die schwächste Offensive der Liga seit Jahresbeginn.
Dem KSC gelang nach schwacher Anfangsphase vor 23.500 Zuschauern im Ostseestadion die eher glückliche Führung: Damian Roßbach war im Laufduell mit Mikkel Kaufmann ungünstig gefallen und hatte den Angreifer so im Sechzehner zu Boden gebracht. Den fälligen Strafstoß brachte Wanitzek anschließend sicher im Tor von Markus Kolke unter.
Knappe zehn Minuten später hatte Roßbach erneut kein Glück: Hansas ungeschickter Befreiungsversuch landete über links bei Nebel, dessen unpräziser Abschluss durch die Beine des Ex-Karlsruhers ins Tor kullerte. In der Folge verhinderten Kogge-Keeper Kolke mit starken Paraden (30., 42.) und eine Abseitsstellung vor dem vermeintlichen 3:0 durch Kaufmann (61.) weitere Tore.
Bei Leitl-Rückkehr nach Fürth: Hannover weiter im Formtief
Fußball-Zweitligist Hannover 96 wartet weiter auf das erste Erfolgserlebnis des Jahres. Bei Trainer Stefan Leitls Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte kamen die Niedersachsen nicht über ein 1:1 (0:0) bei der SpVgg Greuther Fürth hinaus. Die Kleeblätter verpassten die Chance, in der Tabelle zu Hannover aufzuschließen.
Hendrik Weydandt (54.) brachte die Hannoveraner in Führung, kurze Zeit später glich Kapitän Branimir Hrgota per Foulelfmeter (57.) aus. Beide Mannschaften spielten vor 10.845 Zuschauern von Beginn an mit Tempo und Zug zum Tor, die klaren Torchancen blieben allerdings lange aus. Für Fürth sorgte besonders Ragnar Ache immer wieder für Unruhe vor dem Tor von Robert Zieler.
In den Mittelpunkt rückte Schiedsrichter Florian Heft: Eine umstrittene Elfmeterentscheidung gegen Hannover nahm Heft nach Betrachtung der Fernsehbilder zurück, da der Kontakt an Ache nicht ausreichend gewesen sei. Den ebenfalls strittigen Strafstoß nach Foul an Hrgota, der selbst verwandelte, nahm Heft auch nach VAR-Check nicht zurück.
Leitl (45) hatte Fürth vor zwei Jahren in die Bundesliga geführt, die beiden Seiten trennten sich nach dem Abstieg im vergangenen Sommer. 96 wartet seit fast vier Monaten auf den ersten Pflichtspielsieg, der Klub hatte nach einem 2:0-Erfolg am 8. November 2022 über Fortuna Düsseldorf noch den vierten Platz belegt. Mit zwei Punkten im Kalenderjahr hat Hannover den Anschluss an die Aufstiegsplätze verloren.