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VfB Stuttgart entscheidet Trainerfrage: Walter muss gehen, Nachfolger offen

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Der VfB Stuttgart wollte mit seinen neuen Führungskräften für Ruhe und Kontinuität sorgen. Nun muss schon wieder der Trainer gehen. Wer auf Tim Walter folgt, bleibt die Frage über Weihnachten.

Der VfB Stuttgart hat seine Trainerfrage nun doch noch vor den Weihnachtstagen entschieden - mit einer wenig frohen Botschaft für Tim Walter. Am Tag vor Heiligabend bekam der Coach mitgeteilt, dass er seinen Job beim Topfavoriten der 2. Fußball-Bundesliga nach nur einem halben Jahr wieder los ist. Der Vorstandsvorsitzende Thomas Hitzlsperger und Sportdirektor Sven Mislintat teilten am Montagabend mit, dass sich der Club vom 44-Jährigen trennt. Mislintat sprach in einer Vereinsmitteilung vom „Diktat des Ergebnisses“.

Der neue VfB-Präsident Claus Vogt hatte sich eine Woche nach seinem Amtsantritt am Sonntagabend im SWR noch bedeckt gehalten. Das Verhältnis zwischen Walter und dem Team sah er als intakt: „Ich glaube, dass die Mannschaft bestimmt geschlossen hinter dem Trainer steht.“ Es blieb der Eindruck, dass es wenig überraschend käme, sollte Walter das erste Training nach der Winterpause am 6. Januar noch leiten. Wer das tun wird, ist offen. Ebenso, wer am 29. Januar die Verantwortung trägt, wenn der VfB gegen den ersten Verfolger 1. FC Heidenheim seinen dritten Tabellenplatz verteidigen muss.

„Es war unser Wunsch und unser klares Ziel, gemeinsam mit Tim Walter unsere kurz- und mittelfristigen Ziele zu erreichen: die Rückkehr in die Bundesliga und die Weiterentwicklung unserer Mannschaft“, sagte Hitzlsperger nun. In den vergangenen Wochen und auch nach dem Spiel in Hannover seien „viele intensive Gespräche“ geführt worden.

Bestandteil der Analyse ist, warum der Erstliga-Absteiger nach einem guten Saisonauftakt aus den vergangenen zehn Spielen nur noch elf Punkte holte. Und warum der Tabellendritte die Schwächen im Torabschluss ebenso wenig abstellen kann wie die auch beim 2:2 in Hannover offensichtlichen Nachlässigkeiten in der Defensive. Zum Vergleich: Der Hamburger SV hat sechs Tore mehr geschossen und fünf weniger kassiert. Es sei laut Hitzlsperger zunehmend deutlich geworden, „dass unterschiedliche Ansichten über die Entwicklung des Kaders zur Realisierung unserer sportlichen Ziele bestehen“.

Die Ausgangslage für die zweite Saisonphase sprach zumindest nicht gegen Walter. Der VfB steht punktgleich mit dem Zweiten HSV auf dem Aufstiegs-Relegationsrang, Tabellenführer Arminia Bielefeld ist mit drei Punkten Vorsprung in Reichweite. Den hohen Erwartungen entspricht der VfB aber nicht. Der teure Kader hatte auf überzeugende Auftritte hoffen lassen, die aber gab es viel zu wenig.

Die Trennung von Walter ist auch für Sportdirektor Sven Mislintat und Hitzlsperger das frühe Eingeständnis des eigenen Scheiterns. Sie hatten Walter im vergangenen Sommer auch deshalb von Holstein Kiel verpflichtet, weil dessen offensive, mutige, dominante Idee vom Fußball sinnbildlich für den gesamten VfB stehen sollte. „Leistungsfußball unterliegt aber auch dem Diktat des Ergebnisses, der Entwicklung und des sportlichen Trends“, sagte Mislintat nun. dpa

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