Die Ausgangslage: Turbulente Tage lagen vor dem Anpfiff hinter dem VfL Bochum: Trainerentlassung, die Riemann-Aussagen nach dem Wehen-Spiel, Last-Minute-Transfers, um Lücken im Kader zu schließen und dann das Duell gegen Aufstiegsfavorit VfB Stuttgart. Mit einem Sieg der Bochumer rechneten im Vorfeld nicht einmal die optimistischsten Anhänger.
Das Spiel: Die Tatsache, dass auch die bislang beste Saisonleistung des VfL nicht einmal für einen Punkt gegen defensiv instabile Stuttgarter gereicht hat, gibt Anlass zur Sorge. Diese Partie durfte der VfL eigentlich nicht verlieren. Die Bochumer präsentierten sich nach wackeligen zehn Minuten zu Beginn im Anschluss sehr präsent in den Zweikämpfen - dazu hatten sie hochkarätige Chancen. Doch zwei Momente der Unachtsamkeit reichten dem VfB, um das Spiel zu gewinnen. Klar: Die Stuttgarter sind normal nicht der Gradmesser für Bochum, sie waren an diesem Abend aber absolut schlagbar. Da war mehr drin!
Der Chancentod: Trotz seines dritten Saisontreffers (sechster Pflichtspieltreffer): Silvère Ganvoula. Er war enorm agil und brandgefährlich, aber klar ist auch: Er alleine hätte den VfB abschießen können. Drei Hochkaräter in der ersten und eine dicke Chance in der zweiten Hälfte - Ganvoula hat insgesamt zu wenig aus diesen Gelegenheiten gemacht. Ihm fehlte es an diesem Abend an Effizienz, nicht aber am absoluten Willen. Seine Entwicklungskurve zeigt weiter nach oben.
Der Unglücksrabe: Sebastian Maier. Nach seiner Leidenszeit während der vergangenen Saison (anhaltende Leistenverletzung) schien der 25-Jährige endlich auf dem Weg, beschwerdefrei zu bleiben. Doch schon Mitte der ersten Halbzeit musste Maier angeschlagen ausgewechselt werden. Diagnose: noch offen.
Verletzungen: Das Bochumer Dilemma hört nicht auf. Schon vor dem Stuttgart-Spiel musste Interimstrainer Heiko Butscher auf fünf Akteure verzichten, vier davon waren verletzt oder kommen aus längeren Verletzungen. Während des VfB-Spiels verletzten sich nun zwei weitere Offensivmänner: Sebastian Maier und Danny Blum. Bitter für den VfL Bochum.
Ausblick: Nach fünf Spieltagen hat der VfL zwei Punkte auf dem Konto und läuft der Musik in der zweiten Bundesliga schon hinterher: Drei Punkte Rückstand sind es schon auf Darmstadt (16.) und den ersten Nicht-Abstiegsplatz. Auch wenn es noch früh in der Saison ist: Diese Hypothek wird der VfL die ganze Spielzeit mit sich herumschleppen und womöglich gar nicht mehr abarbeiten können. In dieser Woche soll der neue Trainer vorgestellt werden. Nach der Länderspielpause steht das Heimspiel gegen Dynamo Dresden an. Ein Sieg ist Pflicht!
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