“Es nötigt uns Respekt ab, wie die Bochumer ihre Spiele gestalten”, hatte Dirk Schuster vor der Partie gesagt und offenbar einigen Ehrgeiz entwickelt, die Gastgeber an einer gepflegten Spielentwicklung zu hindern. Dass den Bochumern diesmal Chung-Yong Lee fehlte, auf den die südkoreanische Nationalmannschaft an diesem Montag auf keinen Fall verzichten mochte, mag auch eine Rolle gespielt haben. Jedenfalls wirkte der Auftritt der Gastgeber anfangs fahrig, Ungenauigkeiten und Missverständnisse prägten das Spiel und sorgten bei den VfL-Fans gelegentlich für unliebsame Spannung. Und wenn der Ball mal besser rollte, war meistens kurz vor dem gegnerischen Strafraum Schluss.
Die erste Chance hatten die Gäste, als Jan Gyamerah dem jungen Marvin Mehlem in den Fuß spielte. Der 21-Jährige schloss jedoch überhastet ab. Auf Bochumer Seite hatte Tom Weilandt, ein Aktivposten der Hausherren, nach einem Dribbling Pech mit einem Roller am langen Eck vorbei, auch Robert Tesches Kopfball nach einer Ecke fehlte das rechte Maß.
Es blieb beim Spiel der verpassten Möglichkeiten, weil Mehlem nach einer guten Stunde frei vor VfL-Schlussmann Manuel Riemann nicht cool genug blieb. Sein Ball strich am Tor der Gastgeber vorbei.
Dass es auch anders geht, zeigte Tom Weilandt nur wenige Minuten später. Unwiderstehlich zog der Offensiv-Spieler von der Mittellinie los, ließ hier einen Gegenspieler aussteigen und dort und setzte seinem Sololauf mit einem beherzten Schuss ins lange Eck die Krone auf. Der VfL Bochum führte nach der mit Abstand besten Aktion des ansonsten allenfalls durchschnittlichen Spiels mit 1:0. Und diesmal verteidigten die Bochumer die drei Punkte mit Zähnen und Klauen.
Autor: Michael Eckardt