Sportdirektor Ivica Grlic verglich Dustin Bomheuer, Verteidiger beim Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg, einmal mit Jérôme Boateng von Bayern München. Außerhalb des Platzes ein ruhiger und sachlicher Typ, auf dem Platz hart und kompromisslos. Da kann es auf dem Spielfeld auch mal krachen. So wie am vergangenen Freitag, als sich Bomheuer im Spiel beim FC Union Berlin (2:2) eine schwere Gehirnerschütterung zuzog.
Dustin Bomheuer verbrachte zwei Nächte in einem Berliner Krankenhaus, konnte erst am Sonntag per Zug die Heimreise antreten und stellte sich am Montag bei seinem Arbeitgeber vor. Der 27-Jährige muss sich noch einer MRT-Untersuchung unterziehen. Ins Training wird der Abwehrspieler frühestens am Mittwoch oder Donnerstag wieder einsteigen können.
Knockout durch den King
Bomheuer ist seit jeher hart im Nehmen. Im Stadion in der Alten Försterei brach er sich im September 2015 – der damalige MSV-Trainer setzte ihn als Linksverteidiger ein – bei der 2:3-Niederlage der Zebras gegen Union nach einer halben Stunde das Nasenbein. Nur einen Monat später zog sich Bomheuer eine Gehirnerschütterung zu. Vor einem Testspiel in Mönchengladbach traf ihn Stürmer Kingsley Onuegbu beim Aufwärmen unglücklich am Kopf.
Seine schwerste Verletzung erlitt Dustin Bomheuer im Trikot von Fortuna Düsseldorf. Im Dezember 2013 renkte er sich im Prestigeduell gegen den 1.?FC Köln die Schulter aus und zog sich dabei einen Bänderriss in der Schulter zu. Noch auf dem Platz renkten die Düsseldorfer Mediziner die Schulter wieder ein – nichts für schwache Nerven für die Augenzeugen auf dem Feld und auf den nahen Zuschauerrängen. Bomheuer musste sich damals einer Operation unterziehen und fiel mehrere Monate aus.
So schlimm ist es diesmal nicht. In der Viererkette – offenbar mittlerweile die Standardtaktik von Trainer Ilia Gruev – nutzte er am Freitag seine Chance und bot eine starke Leistung. Gerrit Nauber musste sich mit der Rolle des Einwechselspielers begnügen.
Nun könnte es zum Heimspiel gegen Aue am Sonntag notgedrungen wieder zu einem Wechsel kommen.
Autor: Dirk Retzlaff