Solche Szenen sieht man in Fußballstadien häufig. Sie hinterlassen immer wieder einen bitteren Beigeschmack. Vor dem Anpfiff des heiß erwarteten Straßenbahnderbys zwischen dem MSV Duisburg und Fortuna Düsseldorf zündelten die Fortuna-Anhänger mehrere Minuten im Gästeblock. Dabei ließen sie unter anderem mehrere Böller hochgehen und brannten Pyrofackeln ab. Zwei davon wurden in Richtung der MSV-Tribüne geschossen. Für Düsseldorfs Trainer Friedhelm Funkel ein absolutes Unding.
Er zeigte für die Pyro-Show der eigenen Fans kein Verständnis: „Das gehört einfach nicht auf den Platz, das wollen wir nicht sehen. Aber ein paar Leute bekommen diese Technik immer wieder ins Stadion.“ Glücklicherweise gingen die Pyro-Geschosse lediglich in die Richtung der MSV-Fans auf der Tribüne. Denn sie sind rechtzeitig erloschen und erreichten keinen Menschen. Doch das hätte auch ganz anders ausgehen können, weiß auch Funkel. Der 65-Jährige hat in seiner langen Trainerkarriere viel erlebt und äußert dennoch einen emotionalen Wunsch.
Polizei bestätigt - keine Ausschreitungen im Vorfeld
In Richtung der Pyro-Befürworter sagte Funkel: „Ich wünsche mir, dass ich es in meiner verbleibenden Laufbahn noch einmal erleben kann, dass so etwas nicht mehr vorkommen wird.“ Auch sein Gegenüber, MSV-Trainer Ilia Gruev, schloss sich dem Appell an: „Ich bin der gleichen Meinung wie Friedhelm.“ In Bezug auf die eigenen Fans sagte der Deutsch-Bulgare: „Es war eine tolle Kulisse.“ Insgesamt waren 28.000 Fans im Stadion, um das Derby zu sehen. Nach offiziellen Angaben waren davon 5.000 Anhänger aus Düsseldorf dabei. Bis auf die Aktionen vor dem Anpfiff sorgten beide Lager für eine super Stimmung ohne besondere Vorkommnisse.
Die Polizei Duisburg bestätigte dieser Redaktion, dass im Vorfeld des Hochrisikospiels keinerlei Vorfälle zu verzeichnen gewesen sind. Und auch während der Partie feuerten sowohl die Fortuna-Anhänger als auch die MSV-Fans ihre beiden Mannschaften lautstark an. So kam letztlich über die gesamten 90 Minuten eine packende Derbystimmung auf.