Knapp eine Woche nach der 0:2-Niederlage gegen den MSV Duisburg setzte Trainer Jens Rasiejewski in der Innenverteidigung auf Routine: Mit Tim Hoogland und Patrick Fabian standen in Summe 62 Jahre im Defensivzentrum des VfL, der junge Maxim Leitsch musste dafür zunächst auf der Bank Platz nehmen.
Rasiejewski bezeichnete Fabian nach Spielschluss als „passende Wahl“ für die Partie gegen die Arminia. Der 30-Jährige hinterließ tatsächlich einen guten Eindruck (RevierSport-Note 3-), konnte die nächste Bochumer Niederlage aber auch nicht verhindern.
Auf den VfL warten "ganz schwere Monate"
Ob des derzeit negativen Vereinsumfelds und des sich jetzt zu stellenden Abstiegskampfes hat sich der Abwehrhüne unmittelbar nach der Partie überraschend deutlich geäußert. Der Innenverteidiger äußerte klare Kritik am Bochumer Chaosverein, der sich seit Saisonbeginn regelrecht selbst zerlegt: „Wir müssen uns bewusst sein, wo wir gerade stehen – nicht nur von der Tabellensituation her. Das werden ganz schwere Monate für uns. Wenn wir als Gesamtverein weiter so auftreten, kann es dieses Jahr hart werden. Das müssen wir einfach mal so feststellen: Abstiegskampf in der zweiten Liga.“
Die Punktausbeute des VfL ist bislang mehr als dürftig. Nach 20 gespielten Partien stehen die Bochumer bei 23 Zählern, unter Rasiejewski konnten nur 13 Punkte in elf Spielen eingefahren werden. Die ständige Unruhe innerhalb und außerhalb des Vereins spiele den gegnerischen Teams laut Fabian zudem in die Karten. „Meistens sind es 50:50-Spiele, so wie gegen Bielefeld. Am Ende ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass der Verein gewinnt, der ein ruhiges Umfeld hat, der solide arbeiten kann“, betonte der Defensivmann.
Ich kann versichern, dass das Ganze, was hier seit Wochen und Monaten passiert, nicht einfach ausgeblendet werden kann. Sowas habe ich noch nie erlebt.
Patrick Fabian
Die ständigen Querelen machen den Spielern laut Fabian zu schaffen, eine ruhige Arbeit ohne Druck ist für die Spieler des VfL daher aktuell undenkbar – eine zusätzliche Last, die den Fokus auf das Wesentliche behindert. Fabian: „Ich kann versichern, dass das Ganze, was hier seit Wochen und Monaten passiert, nicht einfach ausgeblendet werden kann. Sowas habe ich noch nie erlebt. Letzten Endes wird das Ganze auf dem Rücken der Mannschaft ausgetragen. Wir können nicht auf jeder Ebene Unstimmigkeiten haben - Aufsichtsrat, Vorstand, Fans. Jedem muss bewusst sein: Es geht nicht mehr um einzelne Personen, es geht nur noch um den VfL Bochum.“
Minimalziel: Klassenerhalt
In den verbleibenden 14 Partien gehe es nun darum, den Abstieg abzuwenden und so viele Punkte wie möglich einzufahren. „Wir haben aktuell 23 Punkte, müssen noch mindestens 17 holen – das wird schwer genug. Jetzt fahren wir nach Dresden, das wird nicht einfacher. Dann kommt Darmstadt, das ist wieder ein Drecksspiel", bekräftigte Fabian abschließend.
Bleibt abzuwarten, wie sich der VfL in Dresden präsentieren wird und ob das Minimalziel Klassenerhalt in der restlichen Saison noch realisiert werden kann. Eines steht jetzt schon fest: Dafür müssen alle Bochumer ab sofort an einem Strang ziehen.