Am 1. Oktober wird der gebürtige Duisburger 19 Jahre alt. Seit 2013 spielt Daschner beim MSV. In der vergangenen Saison war er noch Kapitän der U19-Bundesligamannschaft. Seine guten Leistungen in der A-Jugend - 25 Spiele, 16 Tore - und B-Jugend - 24 Partien, sieben Treffer - wurden belohnt. MSV-Sportdirektor Ivica Grlic stattete den zentralen Mittelfeldspieler mit einem Vertrag bis zum 30. Juni 2020 aus.
Doch mittlerweile denkt Daschner, der vor seiner MSV-Zeit auch drei Jahre im Nachwuchs des FC Schalke 04 spielte, an eine Luftveränderung. Der Grund: Der Duisburger Junge will endlich spielen. In Duisburg hat Daschner auf seiner Position mit Enis Hajri, Tim Albutat, Fabian Schnellhardt und Lukas Fröde gleich vier gestandene Profis vor der Nase.
Schon im Sommer zog Daschner eine Ausleihe in Erwägung. Doch letztendlich entschied er sich für die Vorbereitung beim MSV und einen Versuch in der 2. Liga. Nach RS-Informationen sollen der 1. FC Köln II, Eintracht Braunschweig II und Borussia Dortmund II Interesse an Daschner bekundeten haben. RevierSport hat mit dem noch 18-Jährigen über seine Situation bei den Zebras gesprochen.
Lukas Daschner, wie schwer ist es, in Ihrer Situation Geduld zu bewahren? Jeder Fußballer trainiert, um am Wochenende zum Einsatz zu kommen oder wenigstens im Kader zu stehen. Ich habe bislang weder gespielt, noch stand ich im 18er-Kader. Aber ich kann das als junger Spieler auch alles realistisch einordnen.
Doch es muss Sie wurmen, nicht zu spielen... Natürlich. Ich habe aber mit Jungs wie Albutat, Schnellhardt oder Fröde gestandene Profis vor der Nase. Da muss ich weiter dazulernen und mir viele Dinge noch abschauen. Ich trainiere hart. Das sieht auch der Trainer.
Was sagt denn Ilia Gruev? Er sagt, dass ich das gut mache, aber immer noch mehr geht. Ich muss mich gedulden. Er ist ehrlich mit mir und betont auch, dass ich es schwer habe auf meiner Position.
Fühlen Sie sich manchmal wie das fünfte Rad am Wagen? Nein, das keineswegs. Wir haben einen 29-Mann-Kader. Das heißt, dass an Spieltagen gleich elf Spieler auf der Tribüne sitzen und nicht zum Kader gehören können. Trotzdem sind wir alle vollwertige Mitglieder der Mannschaft. Das lassen uns die anderen spüren. Niemand fühlt sich außen vor gelassen.
Wie verfolgen Sie die Spiele, wenn Sie nicht im Kader stehen? Bei den Heimspielen sitze ich mit den anderen Jungs auf der Tribüne und drücke den Kollegen auf den Rasen die Daumen. Bei den Auswärtspartien bin ich Zuhause und verfolge das Geschehen am TV-Gerät. Aber am Montag beim Derby in Düsseldorf bin ich natürlich auf alle Fälle live dabei!
Was passiert im Winter, falls Sie bis dahin immer noch zu keinen Einsätzen kommen sollten? Ich bin ja auch mit Herrn Grlic immer im Gespräch, das ist ja kein Geheimnis. Wenn das der Fall sein sollte, dann wäre es vielleicht auch eine Option, im Winter zu wechseln und mich ausleihen lassen. In meinem Alter muss man spielen, von mir aus dann auch ein oder zwei Ligen tiefer. Aber bis Weihnachten ist es auch noch weit hin.