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MSV - FCN
Eine Begegnung auf Augenhöhe

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msv duisburg, 1. FC Nürnberg, DFB-Pokal, Kingsley Onuegbu, Saison 2017/18, msv duisburg, 1. FC Nürnberg, DFB-Pokal, Kingsley Onuegbu, Saison 2017/18 Foto: Tanja Pickartz
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Im DFB-Pokal gab es vor einigen Wochen für den MSV Duisburg eine Niederlage gegen Nürnberg. Seitdem erleben die Zebras einen Aufwärtstrend. Der soll anhalten.

Der Schalk kitzelt Fabian Schnellhardt im Nacken: „Der Standardschütze ist verletzt. Kann schon mal nicht schaden“, sagte der Mittelfeldstratege des MSV Duisburg im Pressegespräch vor dem Fußball-Zweitliga-Heimspiel am Samstag gegen den 1. FC Nürnberg (13 Uhr, Schauinsland-Reisen-Arena). Dann findet er schnell zum professionellen Ernst zurück und schiebt nach: „Auch wenn ich ihm das nicht wünsche.“

Die Rede ist von Sebastian Kerk. Im Pokal hatte der Zartfuß die zwei Ecken zu den Toren der Franken in der ersten Halbzeit serviert. Das reichte zum 2:1-Sieg damals für den Favoriten und bleibt fies in Erinnerung. Kerk fällt heute mit einem Riss der Achillessehne beim Wiedersehen im Liga-Alltag aus. Und das mag man wirklich niemandem wünschen, selbst wenn er noch so gefährliche Ecken tritt. Überdies haben die Zebras inzwischen das Abwehren solcher Bälle geübt. Die Lektion haben sie gelernt.

Damals hatte Nürnberg nach dem guten Start Rückenwind. Jetzt sind wir in einer Art positiven Spirale.

MSV-Trainer Ilia Gruev

Schnellhardt hat die Partie Ende August ohnehin längst abgehakt. Es geht aktuell um Punkte (möglichst drei), um den ersten Heimsieg der Saison. Es geht darum, die Leistung beim 4:0 in Bielefeld zu bestätigen. Die Zebras treffen zudem auf eine sehr andere Mannschaft als im August. Patrick Kammbauer und Kevin Möhwald, die in der Startelf standen, sind ebenfalls verletzt. Trainer Ilia Gruev ergänzt: „Die Konstellation hat sich gedreht. Damals hatte Nürnberg nach dem guten Start Rückenwind. Jetzt sind wir in einer Art positiven Spirale.“ Der Coach rechnet den Gegner freilich nach wie vor zu den Aufstiegskandidaten. Trotz des 0:1 daheim gegen St. Pauli am Montag habe der Club gut gespielt und sich zahlreiche Chancen erarbeitet.

In der Tabelle begegnet man sich derzeit auf Augenhöhe. Beide Teams haben sieben Punkte. Der satte Erfolg über die Arminia lässt den MSV derzeit auf Rang acht etwas besser dastehen als die Gäste auf Platz zehn. Das sagt wenig aus: Noch präsentiert sich die Liga wie ein Suppenwürfel: Die Teams liegen dicht zusammengepresst beieinander. Ein, zwei Siege mehr – schon beginnt das fröhliche Hüpfen. Ein, zwei Niederlagen mehr – schon kommt man fies ins Rutschen.

Das Heimspiel, vor erwarteten 20 000 Zuschauern, steht am Anfang einer Woche, die den Brocken auflöst. Am Dienstag geht es beim Bundesliga-Absteiger Ingolstadt weiter. Freitag kommt Holstein Kiel. Ilia Gruev hat zwar bereits jetzt ein gutes Gefühl, was die Konkurrenzfähigkeit seiner Truppe angeht, fügt jedoch bestätigend hinzu: „Ich denke, dass man nach Kiel mehr sagen kann.“

Keine große Rotation

Die hohe Taktzahl, kombiniert mit dem immensen Pensum, das die Mannschaft auf dem Platz leistet, lässt den Coach zudem über eine verfeinerte Personalplanung nachdenken. „Die große Rotationsmaschine“ werfe er aber nicht an, stellt Gruev klar. Alle Mann sind fit. 16, 17 Spieler rechnet er zum engsten Kandidatenkreis. Damit lässt sich variieren. Vermutlich aber nicht heute. Vieles spricht dafür, dass der Coach seine Almstürmer erneut die Freude am Zusammenspiel auskosten lässt. Der „King“ darf als Joker weiter stechen.

Gruev: „Jeder einzelne und das Team hat durch so einen überzeugenden Auswärtssieg Selbstbewusstsein getankt. Wir wollen bodenständig und bescheiden bleiben und uns weiter verbessern.“ Der Chefplaner benutzt in dieser Saison beim Nachjustieren viel lieber die Pinzette als die Rohrzange. In Bielefeld spielte Stanislav Iljutcenko für Simon Brandstetter im Sturm. Gegen Bochum ersetzte Enis Hajri den gesperrten Lukas Fröde. Das war es dann auch schon an Umbauten. Handlungsbedarf lässt sich auch kaum erkennen, selbst wenn man mit einem Feinkamm die Suppe nach einem Haar absucht.

In solch günstiger Lage streichelt dann sogar Ilia Gruev, der die Worte gelassene Ernsthaftigkeit und Seriosität ins Grundgesetz schreiben lassen würde, der Schalk im Nacken. Er mache sich durchaus Gedanken wegen der Belastung durch die drei Spiele in einer Woche. „Mehr Gedanken mache ich mir über Air Berlin. Wir wollen nach Ingolstadt fliegen.“ Der Trainer betont zwar stets, die Zebras müssten mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben. Die Flugreise nach Bayern schließt das jedoch nicht ein.

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