Als eine „Selbstverständlichkeit“ für ihn bezeichnete Felix Bastians seine Ehrlichkeit in der Szene der Saison bisher. Der Kapitän des VfL Bochum aber ist so erfahren, eloquent und intelligent, dass er genau weiß, dass es in der heutigen Leistungsgesellschaft an sich und in dem mit Millionen, ja: mittlerweile sogar mit Milliarden Euro aufgepumpten Profifußball genau das nicht ist. Eine Selbstverständlichkeit, in dieser Szene nicht zu lügen.
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Bastians gab gegenüber dem Schiedsrichter, der einen Strafstoß verhängen wollte, zu, dass es keinen Kontakt des Gegners gab, als er aus dem Tritt kam. Ergo: dass er nicht gefoult worden war. Damit verzichtete er auf einen Elfmeter für den VfL - und zwar nicht bei einer 3:0-Führung in Minute 90, sondern bei einem 0:1-Rückstand nach rund einer Stunde.Großer Respekt für diese Einstellung
Respekt für diese Einstellung! Immerhin stand der VfL Bochum zu diesem Zeitpunkt mit nur vier Punkten da - mit neun Punkten weniger als Darmstadt. Der VfL will aufsteigen. Der Druck war immens.
Oft genug folgen den charmanten Worten des Fairplays keine Taten, schon gar nicht im Leistungssport. Bastians stand konkret für diese Werte ein. Trainer, Schiedsrichter, Teamkollegen, Gegenspieler lobten Bochums Kapitän hinterher in höchsten Tönen. Zu Recht. Den schönsten Lohn hat sich Bastians mit seinem Team selbst erarbeitet. Mit zwei späten Treffern. Mit einem Sieg des Fairplay.