Es war ein Paukenschlag: Nach zweieinhalb Jahren musste Gertjan Verbeek (54) beim VfL Bochum die Segel streichen. Der Niederländer wird künftig von Ismail Atalan (37) ersetzt, der mit dem Drittligisten Sportfreunde Lotte für Furore sorgen konnte. "Wir hätten uns das sicher anders gewünscht. Aber wir haben uns entschieden, dass der gemeinsame Weg nun beendet ist. Es gibt Gründe, die werden intern bleiben", erklärte VfL-Sportvorstand Christian Hochstätter.
Es ist schier unglaublich. Aber das ist Christian Hochstätter..."
Peter Neururer
Der Zeitpunkt der Trennung ist Verbeeks Vorgänger Peter Neururer (62) ein Dorn im Auge. Im Gespräch mit dem "Express" übt Neururer, der zum Jahreswechsel 2014/2015 von Verbeek beim VfL abgelöst wurde, scharfe Kritik an seinem Ex-Verein: "Was die Gründe für die Trennung sind, kann ich nicht beurteilen. Aber der Zeitpunkt ist ober-amateurhaft! Was muss denn da passiert sein?", wird Neururer zitiert.
Als Hauptverantwortlichen für den Trainerwechsel hat Neururer Hochstätter ausgemacht, der auch ihn einst in Bochum vor die Tür setzte: "Wie kann ich mitten in der Vorbereitung den Trainer entlassen? Es ist schier unglaublich. Aber das ist Christian Hochstätter...", sagt er.
Der 62-Jährige, der aktuell für die Spielergewerkschaft Vereinigung der Vertragsfußballspieler (VDV) tätig ist, setzt seine Schimpftirade gegen Hochstätter und die Bochumer fort: "Was sagen eigentlich die Neuzugänge dazu? Mit denen muss man doch über den Trainer reden, wenn man sie verpflichtet. Zumindest habe ich das immer so getan", betont Neururer und fügt hinzu: "Die Trennung muss ein Alleingang von Hochstätter gewesen sein."
Die Entwicklung des Vereins und die Aussichten für die kommende Zweitliga-Saison bewertet er nach dem Trainerwechsel kritisch. Neururer zieht ein vernichtendes Gesamtfazit: "So geht es doch schon seit Jahren. Mir tun die Fans leid."
VfL-Sportvorstand Christian Hochstätter wollte die Vorwürfe Neururers auf Nachfrage dieser Redaktion nicht kommentieren.