Alles blieb ruhig. Knapp 24 Stunden nach der 0:2-Schlappe beim eigentlich schwachen Karlsruher SC bemühten sich die Duisburger, die normalen Abläufe abzuspulen. Auslaufen, Nachbesprechung, Einzelgespräche. Das suchte dann aber auch Ivica Grlic mit Trainer Gino Lettieri.
Was die Beiden genau besprochen haben, ist nicht überliefert. Doch es scheint klar zu sein, dass der Sportdirektor, der sich direkt nach der vierten Pleite im fünften Pflichtspiel hinter seinen Coach gestellt hatte, die zahlreichen Probleme klar ansprach. Mit insgesamt 15 Gegentoren ist der MSV hinten nicht nur eine Schießbude, sondern zählt vorne auch noch zu den harmlosesten Mannschaften im deutschen Profifußball. Trotzdem machte Grlic klar, dass „Gino mein Vertrauen genießt und am Samstag gegen Fürth auf der Bank sitzen wird“.
Ein klare Aussage, die aber auch zeigt, dass die momentanen Planungen nicht unbedingt über den kommenden Samstag hinaus gehen, sollte sich die Gesamtleistung der Mannschaft dann nicht drastisch ändern. Schließlich ist danach Länderspielpause. Ein Zeitpunkt, der in der Vergangenheit schon häufiger zu einem Trainerwechsel genutzt wurde.
In den sozialen Netzwerken wird Lettieris Kopf weiterhin vehement gefordert. Vor allem sein Festhalten an Unsicherheitsfaktor Dustin Bomheuer wird dem Coach negativ angekreidet, genauso wie das brachliegende Offensivspiel und das fehlende Selbstvertrauen des Teams.
So war es am Ende auch im Wildparkstadion. Zwar hielt der MSV im ersten Durchgang noch gut mit, doch nach vorne ging mal wieder gar nichts. „Beide Mannschaften haben sich neutralisiert“, resümierte Lettieri: „Schade nur, dass wir dann wieder einen Gegentreffer kassierten, der so nicht hätte fallen dürfen. Damit haben wir uns erneut selbst um den Lohn der Arbeit gebracht.“ KSC-Coach Markus Kauczinski schob nach: „Wir waren gegen einen gut eingestellten MSV geduldig und wurden dafür belohnt. Unterm Strich war es eine gute Leistung und ein verdienter Sieg.“
Daran gab es keinen Zweifel, weshalb Lettieri trotz seiner Verdienste rund um den Aufstieg auch weiterhin in der Kritik steht. Ein Spiel hat der Fußballlehrer auf jeden Fall noch, das Ruder herumzureißen. Allerdings ist er dabei auch auf die Mannschaft angewiesen, die nun zeigen muss, was, oder besser dass etwas in ihr steckt. Ansonsten wird der kommende Sonntag wohl nicht so ruhig wie der letzte.