Er hat Auf- und Abstiege ebenso miterlebt wie Freundschaftsspiele beim SV Volpertshausen. Doch Pohl lässt sich auch häufig bei Borussia Dortmund und Schalke 04 blicken und reist zudem der Nationalmannschaft hinterher. Von seinen Erlebnissen aus drei Jahrzehnten als Sportjournalist kündet nicht nur seine Pinsammlung mit rund 1.000 Exemplaren, sondern vor allem der Schatz, der so lange in seinem Kleiderschrank schlummerte.
Fast 300 original getragene Trikots hat er im Laufe der Zeit angehäuft. Alles fing an mit dem Hemd, in dem Hans Walitza Bochum 1971 in die Bundesliga schoss, zu einer Zeit, als die Spieler die komplette Saison mit einem einzigen Leibchen bestreiten mussten. Das edle Stück ging irgendwann verschütt, doch in Pohl erwachte der Sammler.
Vor anderthalb Jahren tat sich allerdings ein Problem auf, das außer Liebhabern von Briefmarken fast jeder Art von Sammlern bekannt ist: die Platznot. Die meisten Trikots bewahrte er in Sporttaschen und Koffern auf, nur die letzten Neuzugänge durften in seinem Kleiderschrank hängen. Als dieser mal wieder aus allen Nähten platzte und ihm die Leibchen entgegenfielen, traf Pohl eine Entscheidung: Es muss ausgemistet werden! „Ich habe mir gedacht, dass ich vor meinem 60. Geburtstag erwachsen werden und mich von einigen Trikots trennen muss. Als ich so gekramt habe, habe ich erst mal gesehen, was da für Schätze lagern. Es hat einfach nicht funktioniert, mich von einzelnen Trikots zu trennen. Also habe ich alle aussortiert.“
Doch der 59-Jährige wollte seine Schätze nicht einfach nur weggeben, sondern sicherstellen, dass sie auch in Händen landen, die sie zu schätzen wissen. Daher traf er schnell eine Vereinbarung mit Agon, Deutschlands führendem Auktionshaus für Sport-Memorabilia. Als Agon-Chef Wolfgang Fuhr Ende Januar höchstpersönlich die Textilstücke abholte, von denen jedes eine eigene Geschichte zu erzählen hat, wurde Pohl jedoch nicht schwer ums Herz. Denn längst hatte er entschieden, was mit den Erlösen geschehen soll.
Auf Seite 2: Die Trikot-Highlights