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Verbleib könnte sich bald klären

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VfL: Christoph Kramer ist innerlich zerrissen
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Am Samstag, 13.30 Uhr, trifft der VfL Bochum auf den 1. FC Köln. Auch wenn die beiden Klubs zehn Plätze trennen, wird das Aufeinandertreffen durchaus spannend.

Seitdem er laufen kann, sind Spiele gegen den 1. FC Köln für Christoph Kramer etwas besonderes. Zwölf Jahre lang trug der Wahl-Bochumer das Trikot von Bayer 04 und auch während seiner zweijährigen B-Jugend-Aktivitäten in Düsseldorf war der rheinische Rivale vom Dom für Kramer „Feinbild“ Nummer eins. Jetzt kommt der FC an die Ruhr und schon wieder ergibt sich eine immense sportliche Rivalität, diesmal aus der unterschiedlichen Tabellensituation. Der VfL will drinbleiben, die Kölner in die Aufstiegs-Relegation. Kramer: „Das wird ein richtiges Endspiel. Hoffentlich mit positivem Ende für uns.“

Mit großer Freude hat er zur Kenntnis genommen, dass in den anderthalb Jahren, in denen er das VfL-Trikot trägt, noch nie solch ein Interesse am Verein herrschte, wie in diesen Wochen: „Nicht nur in Bochum ist der VfL in aller Munde. Auch die Medien berichten regelmäßig über uns. Was hier momentan abgeht, ist der Wahnsinn. Diesen Boom müssen wir genießen und ihn weiter schüren.“


Auch der defensive Mittelfeldspieler hat die harten letzten Monate verdrängt: „Jetzt müssen wir positiv denken. Wir haben eine Ausgangsposition drei Runden vor Schluss, wie wir sie selbst nicht für möglich gehalten haben. Das dürfen wir nicht mehr aus der Hand geben.“ Am Saisonende endet der Leihvertrag mit Bayer Leverkusen und spätestens jetzt müssen sich die VfL-Fans ernsthaft um den Verbleib von Kramer an der Castroper Straße sorgen.

Der Reihe nach: Am vergangen Samstag weilte Kramer in der Bay-Arena, sah sich die Partie Leverkusen gegen Bremen an und sprach danach mit den Bayer-Verantwortlichen. Kramer: „Jetzt ist es endgültig klar, dass sie mich für ein weiteres Jahr ausleihen wollen.“

Und damit wird es kompliziert. Der 22-Jährige hat nämlich Angebote von den Erstliga-Aufsteigern Hertha BSC und Eintracht Braunschweig, sowie zahlreicher anderer Klubs des Oberhauses. Außerdem gibt es Anfragen aus dem Ausland. Kramer macht aus seinem Herzen keine Mördergrube: „Vor Wochen noch hätte ich gesagt, die Chancen stehen 60:40 für den VfL. Jetzt vielleicht 50:50. Ich bin hin- und hergerissen, aber ich will mich wahrscheinlich schon in der nächsten Woche entscheiden.“


Bei dem gebürtigen Solinger ist es ein Abwägen zwischen Herz und Verstand. Für das Herz spricht die Tatsache, dass er für das eine Jahr nicht groß in der Weltgeschichte herumreisen will, sondern gerne in seinem gewohnten Umfeld und bei seiner Bochumer Freundin bleiben möchte. Außerdem erklärt er glaubhaft: „Ich habe dem VfL eine ganze Menge zu verdanken.“

Doch dann gibt es auch noch den Verstand und wer will es einem hochtalentierten Spieler, der sein Leistungspotential noch nicht ausgeschöpft hat, verdenken, dass er den Sprung in die erste Liga schon vor seiner Rückkehr nach Leverkusen wagen will? Finanzielle Dinge spielen da eine eher untergeordnete Rolle. Beim VfL hat man die Gefahr, nach Mark Rzatkowski (FC St. Pauli) mit Kramer einen weiteren Mittelfeldakteur zu verlieren, längst erkannt. Hinter den Kulissen hat Peter Neururer den Verbleib seines Leistungsträgers zur Chefsache erklärt und bereits Gespräche geführt. Neururer: „Wir werden alles dafür tun, damit er bei uns bleibt. Für seine Entwicklung ist das sicherlich das Beste.“

Innerlich zerrissen

Kramer, der vor eineinhalb Jahren auf Anhieb den Sprung in die Stammformation schaffte, ist innerlich zerrissen, doch was sich momentan um den Klub abspielt, könnte ihn zum Verbleib ermutigen. Vielleicht könnte ein Erfolgserlebnis gegen den 1. FC Köln die Entscheidung des „Sechsers“ beeinflussen. Denn schließlich hat er sich in einer Sachen schon festgelegt: „Der 1. FC Köln hat sicherlich sehr begeisterungsfähige Fans, aber am Freitag werden die Bochumer das noch toppen und uns dabei helfen, dass wir die ,Big Points‘ einfahren.“

Doch selbst dann sieht sich Kramer in Sachen Klassenerhalt noch nicht am Ziel: „Dann hätten wir 38 Zähler, aber ich befürchte, das wird noch nicht reichen. Es wäre aber dennoch ein gewaltiger Schritt.“

Vielleicht wird der Kampf um Kramer auch von den Fans beeinflusst, die ihren Leistungsträger sicherlich auch am Samstag überzeugen wollen, dass er noch ein weiteres Jahr an der Castroper Straße gut aufgehoben ist.

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