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Hansa Rostock braucht Geld

Hansa Rostock braucht Geld: Politik uneins
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Hansa Rostock ist durch eine hohe Steuernachzahlung in arge Finanzprobleme geraten. Jetzt könnte die Politik dem angeschlagenen Zweitligisten helfen.

Finanziell und sportlich befindet sich Hansa Rostock in gehöriger Schieflage, doch zumindest auf der Suche nach neuen Geldmitteln scheint es einen Rettungsanker zu geben. Aus der Politik! Der Rostocker Oberbürgermeister Roland Methling plant offenbar einen Einstieg der Hansestadt bei der vereinseigenen Stadiongesellschaft des Fußball-Zweitligisten - in Höhe von fünf Millionen Euro. Eine Sondersitzung der Bürgerschaft für kommenden Dienstag hat Methling bereits beantragt.

Es gehe darum, "nicht nur ein klares politisches Zeichen zu setzen, sondern auch die notwendigen Entscheidungen in der Hansestadt Rostock zu treffen, um dem FC Hansa Rostock eine Zukunft zu geben", ließ Methling per Pressemitteilung verlauten. Hansa sei "in schweres Fahrwasser gelangt", betonte der parteilose Politiker. Es drohe sogar "das finanzielle Aus."

Drastische Worte, die den Druck auf die Kommunalpolitiker noch erhöht, wenn sie nicht als "Totengräber" des Vereins dastehen wollen. Vielleicht nicht ganz unwichtig zu erwähnen, dass die Rostocker am 5. Februar über einen neuen Oberbürgermeister abstimmen. Per Direktwahl.

Bis Mittwoch muss eine Lösung her

Bis zum kommenden Mittwoch muss der mit 16 Millionen Euro verschuldete Verein bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) seine Zahlungsfähigkeit bis Ende der Saison nachweisen. Bis zu diesem Nachweis darf Hansa keine Transfers tätigen. Die ohnehin schon schwierige finanzielle Lage hatte in der vergangenen Woche noch ein Urteil des Bundesfinanzhof dramatisch verschärft, wonach der letzte Meister der DDR-Oberliga 4,5 Millionen Euro Steuern nachzahlen muss.

Aus diesem Grund hatten sich in der vergangenen Woche bereits die Hauptgläubiger des Vereins - das Land Mecklenburg-Vorpommern, die Stadt sowie zwei Banken - mit dem Klub zu Gesprächen getroffen. "In der Beratung wurde jedem Gläubiger deutlich, dass ohne Erlass, Stundung und zusätzliche Unterstützung der FC Hansa nicht in der Lage sein wird, die strengen Auflagen zu erfüllen", teilte Methling weiter mit. Dort wurde offenbar auch ein Teilerlass der Steuerschuld diskutiert.

Maßnahmenpaket soll kurz vor dem Abschluss sein

Beim Verein hält man sich in diesen Tagen mit öffentlichen Äußerungen zurück, lediglich Verhandlungen wurden bestätigt. Anscheinend will man die öffentliche Diskussion um eine mögliche Finanzhilfe aus der Politik nicht noch weiter anheizen. Zumal ein umfangreiches Maßnahmenpaket und die Vereinbarungen mit den Gläubigern nach Informationen der Ostsee-Zeitung kurz vor dem Abschluss stehen sollen.

Denn es regt sich Widerstand. Fast alle Parteien im Rostocker Rathaus lehnen einen Einstieg bei der Stadiongesellschaft ab. Am Freitagnachmittag sollen die Fraktionsvorsitzende überhaupt erstmals über die Situation aufgeklärt werden. Nur vier Tage vor einer möglichen Entscheidung.

"Das empfinde ich als unter Druck setzen", sagte Sybille Bachmann von der Wählergruppe Rostocker Bund, eine der Gegenkandidatinnen Methlings bei der OB-Wahl: "Wir haben keine Unterlagen, keine Bücher, keine Zahlen. Ich sehe schon eine Unterstützung, aber niemals für fünf Millionen." Die Vorschläge ihres Konkurrenten seien lediglich "chaotischer Wahlkampfpopulismus."

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