Als Andreas Bergmann am Montagvormittag seine Spieler zum Training lud, brauchte man ihn gar nicht erst anzusprechen, um etwas über seinen Gemütszustand nach der misslungenen Heimpremiere gegen Paderborn zu fragen. Bergmann: "Ich hatte ein schlechte, unruhige Nacht, ich bin schon erstaunt darüber zu sehen, wie wenig Selbstvertrauen in meiner Mannschaft steckt."
Um dies zu ändern, verspricht er seinen Schützlingen: "Wir müssen uns jetzt über knackige Einheiten die Selbstsicherheit zurückholen. Das wird nicht einfach." Von einem kurzfristigen Trainingslager und extremen disziplinarischen Maßnahmen, hält der Neue nichts. "Hart arbeiten können wir auch hier", betont Bergmann.
Unmissverständlich zog der 52-jährige Coach einen Strich unter die Ereignisse nach Spielende: "Ich verstehe, dass die Fans sauer sind und dass sie so heftig reagieren. Das dürfen unsere Anhänger und das müssen unsere Spieler auch einmal einstecken." Allerdings fügte er auch an: "Ich bitte darum, jetzt nicht nur draufzuhauen. Momentan geht es schon um mehr, als um ein verpasstes Ziel. Da brauchen wir die Unterstützung in den nächsten Monaten."
Und dann ging der Trainer noch einmal auf die Nichtleistung seiner Schützlinge ein: "Was ich am meisten vermisst habe, war die Wettkampfaggressivität. Wenn der Schiedsrichter gegen uns falsch pfeift, dann lassen alle alles über sich ergehen." Zum Gesundheitszustand seiner Mannschaft äußerte sich der Coach dann auch noch mit versteckter Kritik: "Wir haben keine Blessuren, aber wenn einige meiner Spieler blaue Flecken an den Schienbeinen gehabt hätten, wäre mir das lieber gewesen."
Eins scheint schon nach vier Arbeitstagen klar: Andreas Bergmann ist kein Schönredner und das tut dem VfL in dieser Phase sicherlich gut.
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