Wogen der Begeisterung - Entsetzenswellen! Auf den einen "surfte" Rolf Hempelmann, RWE-Präsident, während der Begegnung gegen Eintracht Frankfurt, auch ihn packte, genau wie die restliche Vorstands- und Aufsichtsrat-Mannschaft, die Atmosphäre, die durch die Kulisse 90 Minuten lang verbreitet wurde. Bis dann später die zweite Flut über den SPD-Energiepolitik-Experten hereinbrach, weil nach dem Match katastrophale Krawalle stattfand. Geschehnisse, die Hempelmann das Beißholz traktieren lassen, im Zuge der wirtschaftlichen Fundamentalarbeit rund um den Club ein Thema, das schlimmer als jede Stolperfalle wirkt. Stellung bezieht der Bundestagsabgeordnete trotzdem immer.
Rolf Hempelmann, unabhängig von der Hirnlosigkeit nach dem Spiel, es dürfte Ihnen nicht leicht fallen, sich an eine derartige Atmosphäre in Ihrer Amtszeit zu erinnern - oder? Die Kulisse während des Spiels war fantastisch, die Unterstützung sagenhaft, in jeder Phase der Auseinandersetzung, egal, ob unsere Truppe dem Rückstand hinterlief, ausglich oder vorne lag. Das war gegen die Eintracht auch wichtig, der Gegner war schließlich in der Offensive überragend.
Eine Spielpause ist auch immer die Chance, kurz Bilanz zu ziehen. Wie lässt sich RWE, wie gesagt, unabhängig von der üblen dritten Halbzeit nach dem Frankfurt-Spiel, in der Öffentlichkeit zurzeit verkaufen? Ich muss RWE in der Öffentlichkeit überhaupt nicht verkaufen, alle, ob Fans oder Sponsoren, sind insgesamt mit dem Auftreten sehr zufrieden. Natürlich hätten wir uns das eine oder andere bessere Ergebnis gewünscht, natürlich haben wir auch gesehen, dass es Mankos zum Beispiel im Defensivverhalten gibt.
Deutlich belegt durch vier Gegentore gegen Frankfurt! Wir sind Aufsteiger, man gönnt uns die Zeit, in diese zweite Liga hineinzuwachsen. Wir sehen auch bei anderen Mannschaften, dass sie erhebliche Probleme haben. Das Team wird eine ordentliche Rolle spielen, am Ende die Klasse auch halten, der Abstieg wird kein Thema sein.
Zeigen Sie sich als Club-Boss der Auswahl? Ich versuche es vorsichtig zu dosieren, mit dem Besuchen beim Team. Ich bin in der Vergangenheit der gewesen, der in schwierigen Situationen zur Truppe gehen musste. Es gibt zurzeit überhaupt keinen Anlass, das zu tun. Ich bin hier, bin präsent, mit dem einen oder anderen Akteur spreche ich am Rande einer Partie zwanglos. Die Jungs spüren, ich stehe hinter ihnen. Ehrlich gesagt, habe ich aktuell auch gar nicht so furchtbar viel Zeit, mich in dieser Hinsicht zu kümmern, es gibt andere Aufgaben, bei denen ich mich engagiere.
Jedes Heimspiel hatte Kulissen-Fünfstelligkeit - in Ordnung? Ich bin zufrieden, wenn wir im ersten Spiel gegen Aue den Blackout nicht gehabt hätten, ein bisschen besser rein gekommen wären, wären es noch mehr Fans gewesen. Aber so haben wir Steigerungsmöglichkeiten.
Themawechsel - was macht das Stadion-Schmuckkästchen? Das Wichtigste war der Ratsbeschluss der Stadt Essen, dieses Projekt zu unterstützen, wir sind dabei, mit den Banken alles weitere für die Beantragung der Landesbürgschaft vorzubereiten. Wir versuchen, das Projekt gegenüber dem Juni-Stand noch zu optimieren, dadurch haben die Banken ein besseres Gefühl. Die gesamte Planung ist eng gestrickt, ich sehe aber durchaus Chancen, die Rahmenbedingungen noch weiter entwickeln können.
Können Sie einen Zeitablauf konkret benennen? Nach wie vor ist unser Ziel, in diesem Jahr alle Voraussetzungen zu schaffen, damit im nächsten Jahr so früh wie möglich die Bagger rollen können. Das ist kein Versprechen, es macht keinen Sinn, Dinge zu versprechen, die man nicht alleine in der Hand hat. Aber ich gehe davon aus, dass wir in der Rückrunde Bauaktivitäten sehen werden.
Was macht die Liaison mit der STEAG AG - alles im Lot? Unser Hauptsponsor ist mit Begeisterung bei der Sache, engagiert sich auch gerade in Sachen VIP-Zelt, der Partner ist bei unseren Spielen zahlreich vertreten, unser Engagement wird unterstützt. Es macht den Verantwortlichen auch richtig Spaß, wenn das Team wie gegen Cottbus siegt oder auch gegen einen Aufstiegsfavoriten wie Frankfurt einen Zähler holt. Die Steag sieht, die Akteure sind voll engagiert, der Partner hat Vertrauen.