Gestern, Mittwoch, wurde es für die Spieler des MSV Duisburg richtig hart. Coach Norbert Meier hatte für die Vormittags-Einheit eine besonders intensive Laufstrecke in einem angrenzenden Gebirge ausgesucht und die Zebras mussten über Berg und Tal hetzen.
"Die Spieler sollen ja auch merken, warum sie hier sind", sagte Meier. Daher wird im Trainingslager, dass der MSV noch bis morgen, Freitag, an der portugiesischen Algarve bestreitet, auch etwas im Ausdauerbereich gemacht. "Viel ist aber nicht nötig, weil alle schon recht fit sind", meint Meier.
Insgesamt legt der Coach in Albufeira eher Wert auf taktische Spielformen. Immer wieder sind die Profis am Ball zu sehen, üben kurze Pässe unter Bedrängnis, schnelle Seitenwechsel und daraus entstehende Angriffssituationen. "Wenn es klappt, dann geht richtig die Post ab", sagt Meier, der ein positives Zwischenfazit zieht. Der Trainingsplatz sei zwar ein bisschen holprig, aber ansonsten seien die Bedingungen bei 20 Grad und Sonnenschein prima. "Wir können in Portugal gut arbeiten", findet der Coach.
Die Zeit wird aber auch anderweitig genutzt. Jeden Tag führt Meier Einzelgespräche mit seinen Spielern. Knallhart komme da auf den Tisch, was bis jetzt gut und schlecht war. Denn in Portugal soll die Mannschaft auf die Rückrunde eingeschworen werden. Der Angriff auf die Aufstiegsplätze ist noch nicht abgehakt. "Jeder weiß das, wir sind alle richtig heiß auf den Rückrunden-Start gegen Lübeck", sagt Nasir El Kasmi.
Der 21-jährige Rechtsfuß gehört nach Meinung des Trainers zu den aufstrebenden Kräften. "Kasi macht zwar immer noch kleine Fehler, er entwickelt sich aber toll und zeigt Herz", findet Meier. Wer die Worte des Trainers richtig deutet, ahnt, dass El Kasmi am 31. Januar in Lübeck zur Startformation gehören wird.
Auch Ralf Keidel, der im Dezember auf die Bank musste, zeige sich im Trainingslager von seiner besten Seite. Außerdem sei Stürmer Markus Kurth nach seiner überstandenen Schulterverletzung wieder im Aufwind und ist gallig. "Da fehlt nicht mehr viel. Und Alex Bugera bestätigt seine gute Vorrunde", sagt Meier, der mit Lorbeeren nicht sparsam umgeht. Die Spieler sollen merken, dass ihre Arbeit anerkannt wird.
Was fehlt, sind nur noch einige Neuzugänge. Stürmer Peter van Houdt, der bis Freitag bleibt, konnte noch nicht vollends überzeugen (siehe "Nachgefragt") und Johann Andersson hat sein Erscheinen in Duisburg für Sonntag angekündigt. Der schwedische Innenverteidiger litt zuletzt an einer Viruserkrankung, soll vor einer Verpflichtung aber beim MSV vorspielen. Der ultimative Test könnte dann nächsten Mittwoch beim Freundschaftsspiel in Verl erfolgen - wenn Andersson wirklich kommt.