Am zweiten Tag des Duisburger Stadtpokals setzte sich der Trend des Vortages, als die Favoriten ohne Mühe im Gleichschritt die Zwischenrunde erreichten, nicht fort. „Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen“, musste Zebra-Co-Trainer Carsten Wolters bereits nach dem knappen 2:1-Sieg seiner Elf im ersten Gruppenspiel gegen den TSV Bruckhausen zugeben. Dass diese Feststellung beinahe über die gesamte Gruppenphase der Blau-Weißen Gültigkeit besitzen würde, ahnte der Ex-Bundesliga-Kicker da freilich noch nicht.

Es ist angerichtet. Nachdem in den meisten Hallen des Ruhrgebiets das runde Leder bereits rollt, kommen nun seit gestern Nachmittag auch die Duisburger Fußball-Freunde voll auf ihre Kosten. Und der erste Tag des Budenzaubers hatte es direkt in sich. „Dadurch, dass es keine gesetzten Teams mehr gibt, geht es direkt voll zur Sache“, freute sich Fachschaftsleiter Peter Thomas und blickte stolz auf die gut besuchten Tribünen in der Hamborner Rhein-Ruhr-Halle.

Der Krisengipfel der 16. Runde steigt in Bruckhausen. Am Beckbach empfängt der beheimatete TSV Aufsteiger und Tabellennachbar VfvB Ruhrort/Laar. Anders als zu Nikolaus üblich, möchte Serdal Can, Akteur im Hafenstadtteil, den Gastgebern nichts schenken. "Wir müssen punkten", stellt der 21-Jährige beim Blick auf die Tabelle fest und schießt nach: "Ich bin überzeugt das wir die drei Zähler mit nach Hause nehmen."

Mit dem Ende der Hinrunde in den Amateurligen komplettierte sich das Teilnehmerfeld des kommenden Duisburger Stadtpokals. Neben den gesetzten Clubs aus den Bezirks-, Landes-, und Oberligen stehen nun auch die sechs teilnehmenden Mannschaften aus der Kreisliga A fest. Viktoria Buchholz, SV Laar 21, VfL Duisburg-Süd, Westende Hamborn, SV Hamborn 90 sowie der Duisburger FV 08 wurden durch den Punktquotienten ermittelt, der sich durch die gesammelten Punkte und die Anzahl der gespielten Hinrundenpartien ergab.

Bezirksligist TSV Bruckhausen ist auf der Suche nach einem neuen Linienchef fündig geworden. Nachfolger des am vergangenen Sonntag im Zuge der skandalösen Ereignisse rund um die Partie der Nord-Duisburger bei Preußen Duisburg zurückgetretenen Sakis Papachristos, wird Ceser Keser.

Ein Einstand nach Maß sieht sicherlich anders aus. Zwei Auftaktpleiten stehen zu Buche, dennoch ist Sakis Papachristos, neuer Trainer beim TSV Bruckhausen, zuversichtlich, dass es mit ihm aufwärts geht. "Es ist immer schwierig, wenn man als Trainer mitten in der Saison zu einem Team stößt", erklärt der gebürtige Grieche, "aber vom Vorstand wurde mir signalisiert, dass wir im Winter personell nachlegen können. Mir schweben da mindestens fünf neue Spieler vor."

Schnell fündig auf dem Trainermarkt wurden die beiden Vereine 1. FC Dersimspor und der TSV Bruckhausen. Beide Vereine haben für den kommenden Spieltag einen neuen Mann an der Linie. Bezirksliga-Aufsteiger 1. FC Dersimspor, der erst vergangene Woche vom plötzlichen Rücktritt von Ömer Aydin erfahren hatte, arbeitet nun mit Muhammed Ali Abdelhafid zusammen, der schon beim Landesligisten Galatasaray Mülheim Trainererfahrung gesammelt hat. "Er musste nicht lange überlegen, als wir ihn um das Engagement gebeten haben", erklärt Nazim Yildirim, Geschäftsführer im Verein, "der erste Eindruck ist auf jeden Fall prächtig."

Die gestrige Pokalpleite des Bezirksligisten TSV Bruckhausen bei B-Ligist FC Hagenshof hat für den türkischen Klub aus dem Duisburger Norden nicht nur das Pokal-Aus zur Folge, sondern bedeutet zudem auch den Verlust des bisherigen Chef-Trainers Ilyas Basol. Der 39-jährige Dinslakener war zweieinhalb Jahre Linienchef im Industrie-Stadtteil und führte die Rot-Weißen 2005/2006 von der A-Liga in die siebthöchste deutsche Spielklasse. Einen Tag nach seinem Rücktritt skizziert der gelernte Kraftwerker die Gründe für sein Ausscheiden aus dem Amt:

Beim TSV sehnt man sich nach dem Saison-Ende. Anders kann man die Situation beim Liga-Neuling aus dem Duisburger Norden nicht beschreiben. Galt man bis zum 21. Spieltag noch als Geheimfavorit auf den Aufstieg, folgte an diesem Tag eine bittere 1:4-Pleite bei BW Oberhausen-Lirich. "Diese Niederlage hat uns das Genick gebrochen", gibt Ilyas Basol, Coach der Bruckhausener, zu Protokoll. Danach folgten bis auf das 8:0 gegen Hertha Hamborn nur noch Pleiten.

Wer den Weg am Mittwoch zur Mellinghofer Straße antrat, wurde mit einem tor- und abwechslungsreichen Spiel belohnt. Der TB Oberhausen empfing den TSV Bruckhausen zum Nachholmatch vom 24. Spieltag, da zu besagtem Termin kein Schiedsrichter vor Ort war. Dieses mal war mit Stephan Nerlich ein Referee auf dem Platz, der seine Sache in einer streckenweise sehr kämpferischen Partie souverän erledigte. Vor gut 200 Zuschauern gab es bereits in der dritten Minute unter den Turnerbund-Anhängern die erste Schrecksekunde, als Torjäger Oliver Nözel nach einem Zweikampf am Boden liegen blieb und behandelt werden musste.