Nationalspieler Lukas Podolski will sich zu Beginn des neuen Jahres mit seiner sportlichen Zukunft auseinander setzen und eine Entscheidung darüber treffen, wo er ab der kommenden Saison spielen wird. "Das muss bald geschehen, damit Ruhe reinkommt. Ich will mich auf den Fußball konzentrieren. Es kann nicht sein, dass ich noch in der WM-Vorbereitung Gespräche über meine Zukunft führe", sagte Podolski in einem Interview mit dem Kölner Express und der Münchner tz.
Er habe bereits mit Verantwortlichen von Bayern München, Werder Bremen und des Hamburger SV verhandelt, ergänzte der 20-Jährige: "Das waren angenehme Gespräche, in denen die Vereine mir die Perspektiven aufgezeigt haben. Jetzt werde ich das sacken lassen und dann eine Entscheidung treffen."
Podolski hofft, den Wirbel um seine Person mit einer baldigen Bekanntgabe seines künftigen Klubs etwas entschärfen zu können. "Dieses Theater muss aufhören. In der Hinrunde hat mich das belastet. Permanent soll ich mich äußern, wo ich in Zukunft spiele. Ich will mich aber voll auf den FC konzentrieren und in der Rückrunde den Klassenerhalt schaffen", sagte er.
Bayern ist nicht unbedingt die erste Wahl
Dass ihm von vielen Seiten Ratschläge hinsichtlich seines künftigen Arbeitgebers gegeben werden, lässt Podolski kalt. "Das ist ja klar, dass sich da wieder viele Experten zu Worte melden, die alles besser wissen. Jeder gibt da irgendwo seinen Senf dazu. Ich sehe es grundsätzlich so: Es weiß doch jeder, dass Bayern der beste Klub in Deutschland ist", sagte er dem kicker.
Er wolle sich in seiner Entscheidung von keinem beeinflussen lassen. "Von der sportlichen Seite traue ich mir sehr wohl zu, zu den Bayern zu wechseln. Vor der Konkurrenz hätte ich keine Angst, egal wo. Sonst könnte ich ja gleich ganz mit dem Fußballspielen aufhören", äußerte Podolski.
Es könne allerdings keine Rede davon sein, dass alles für Bayern spreche: "Nein, das habe ich damit nicht gesagt. Jeder Klub hat seine Vorteile. Bei Hamburg ist es sicherlich der starke Zusammenhalt in der Mannschaft." Kein Argument für einen Transfer zum FC Bayern sei seine gute Freundschaft mit Münchens Nationalspieler Bastian Schweinsteiger: "Es ist doch vollkommen egal, ob mein bester Kumpel beim gleichen Verein spielt oder nicht."
Kein Wechsel ins Ausland
Das Geld spielt für "Poldi" nur eine untergeordnete Rolle. "Über Geld habe ich noch mit keinem der Vereine gesprochen. Als erstes werde ich meine Entscheidung über den Klub fällen - dann regelt mein Berater das Finanzielle. Das ist die einzig richtige Reihenfolge für mich. Ich muss weiterhin Spaß haben am Fußball, sonst nützt mir das Geld doch überhaupt nichts", erklärte er.
Podolski steht per Option beim 1. FC Köln noch bis 2008 unter Vertrag, kann aber 2007 für eine festgeschriebene Ablöse von einer Million Euro gehen. Nur ein Transfer vor 2007 brächte Köln demnach eine höhere Summe ein.
Einen Wechsel ins Ausland schloss der FC-Star aus. "Ich habe fest vor, erst einmal in der Bundesliga zu bleiben. Bei allem, was passiert, möchte ich außerdem ausdrücklich betonen: Es wird keine Entscheidung geben, ehe ich nicht noch einmal ausführlich mit dem 1. FC Köln gesprochen habe", sagte er.
Eigentlich wollte sich Podolski schon vor Weihnachten mit der Kölner Vereinsführung zusammensetzen. "Aber da war ja auf einmal keiner mehr da zum Reden", sagte er in Anspielung auf die Entlassung von FC-Trainer Uwe Rapolder und den Rücktritt von Manager Andreas Rettig.