Für Klaus Augenthaler soll der VfL Wolfsburg mehr als nur eine neue Station in der Trainer-Laufbahn werden. "Ich hoffe, mein Engagement geht länger als bis zum Vertragsende Mitte 2007", erklärte der neue Coach der Niedersachsen bei seiner offiziellen Vorstellung am Freitagnachmittag: "Man hat hier die Möglichkeit, etwas aufzubauen. Ich freue mich auf die neue Aufgabe."
Begleitet vom Aufsichtsrats-Vorsitzenden Lothar Sander und Geschäftsführer Klaus Fuchs betrat der 48-Jährige gut gelaunt überpünktlich um 13.58 Uhr den Presseraum in der schmucken Volkswagen-Arena. "Auge" trug feinen Zwirn, Ausgeh- statt Trainingsanzug, das bekannte Logo des Hauptsponsors bereits aufgenäht. Um ja rechtzeitig bei seinem ersten Termin am neuen Arbeitsplatz zu sein, war er bereits am Vortag aus seinem Urlaubsort Seefeld angereist.
Verwunderung bei Rangnick
Pünktlichkeit und Pflichtbewusstsein - auch wegen dieser Eigenschaften hatten sich die Verantwortlichen bei der VfL Wolfsburg Fußball GmbH für den bodenständig wirkenden Weltmeister von 1990 entschieden. "Dies war eine Entscheidung für Klaus Augenthaler und nicht etwa gegen Ralf Rangnick", stellte Fuchs noch einmal fest.
Der ehemalige Schalker Trainer, der lange Zeit als erste VfL-Wahl galt, wunderte sich dennoch über die Absage. "Wolfsburg hatte sich sehr um mich bemüht. Jetzt diese Kehrtwende, das überrascht schon", sagte der 47-Jährige der Wolfsburger Allgemeinen.
Doch die Verhandlungen hatten Fuchs und Sander stets parallel geführt, nur sickerte bei Augenthaler nichts durch. Nach dem abschließenden Gespräch am Mittwoch war die Sache dann klar: "Es war ein spontaner Entschluss, den ich aber schon länger durchdacht hatte", so Augenthaler.