Das Schreiben der Schalker ist eine Reaktion auf die von Hannovers Präsident Martin Kind beantragte Abschaffung der Investorenregel in der Bundesliga, wonach der Stammverein mindestens 50 Prozent plus eine Stimme an den Lizenzspielerabteilungen der Klubs halten muss.
Über die Aufhebung der sogenannten 50+1-Regel entscheiden die 36 Erst- und Zweitligisten bei einer Vollversammlung am 11. November. "Für uns ist es wichtig, dass nicht nur über mögliche Investoren nachgedacht wird, sondern vorrangig über die Verwendung der Gelder", sagte Schalkes Geschäftsführer Peter Peters und fügte mit Blick auf die Verhältnisse in der englischen Premier League hinzu: "Der sportliche Wettbewerb innerhalb der Liga darf nicht wie in anderen Ländern unnatürlich durch äußere Einflüsse eingeschränkt werden."
Der Peters-Plan sieht ein Kostenkontrollsystem vor. Angelehnt an die Lizenzierungskriterien der Europäischen Fußball-Union (UEFA) für die Europacup-Teilnehmer fordert Liga-Vizepräsident Peters ein Salary Cap. So darf ein Verein nur 70 Prozent seiner Gesamteinnahmen aus den Bereichen TV, Sponsoring, Ticketing und Werbung in Transfer- und Personalkosten investieren. Die Gelder eines Investors dürfen indes nur in Bereiche fließen, die nichts mit den Aufwendungen für die Profis zu tun haben. Beispielsweise in den Stadionbau oder in die Entwicklung der Leistungszentren.
Peters hat in den Antrag auch einen Strafenkatalog eingebaut, falls sich die Klubs nicht an die 70-Prozent-Grenze halten sollten. So soll jeder Klub, der den Grenzwert von 70 Prozent überschreitet, von der DFL zunächst die Auflage erhalten, dass sich die Situation bis zum folgenden Jahr nicht verschlechtern darf. Wenn die Auflage nicht erfüllt wird, drohen Geldstrafen in sechsstelliger Höhe sowie Punktabzüge.