Der Transfer des französischen Verteidigers Valerien Ismael von Bundesligist Werder Bremen zum deutschen Meister Bayern München scheint perfekt. Das bestätigte Bayern-Manager Uli Hoeneß der Sport Bild (Mittwoch-Ausgabe). Der 29-Jährige sei "viel billiger als zehn Millionen Euro", sagte Hoeneß dem Blatt. Die Ablösesumme für den Abwehrspieler, der auch die medizinische Untersuchung bei den Bayern bereits bestanden habe, soll sich auf etwa acht Millionen Euro belaufen.
Dass der Transfer schon über die Bühne gegangen ist, bestreitet allerdings Werder-Manager Klaus Allofs. "Mit großer Verwunderung haben wir gelesen, dass der Wechsel schon in trockenen Tüchern sein soll. Fakt ist jedoch, dass noch nichts unterschrieben ist", sagte der Ex-Nationalspieler und meinte zum Stand der Verhandlungen: "Wir haben mit den Bayern lediglich eine Absprache getroffen, in der der finanzielle Rahmen eines Transfers für den Fall abgesteckt wurde, dass wir eine sportlich zufriedenstellende Lösung für Werder finden." Für Ismael suchen die Norddeutschen adäquaten Ersatz.
Bei den Verhandlungen mit Allofs soll nach Angaben der Sport Bild auch der mögliche Wechsel von Bayerns Torsten Frings zurück nach Bremen ein Thema gewesen sein. Hoeneß: "Wenn Frings bleiben will, ist es für uns kein Problem. Wenn er weg will, werden wir uns damit beschäftigen."
Ablösesumme für Frings etwa fünf bis sechs Millionen
Für den ehemaligen Dortmunder und Bremer Frings ist eine Ablösesumme von 5 bis 6 Millionen Euro im Gespräch. Der Nationalspieler selbst wollte sich vor dem Länderspiel der DFB-Auswahl am Mittwoch gegen Russland (20.45 Uhr/live im ZDF) jedoch nicht zu seiner Zukunft äußern.
Laut Hoeneß könne Frings aber selbst dann gehen, wenn dessen brasilianischer Klub-Kollege Ze Roberto den Rekordmeister verlasse - wonach es Hoeneß zufolge derzeit aussieht. "Mein Gefühl ist, dass er nach Moskau geht, weil sein Berater Juan Figer dort gute Kontakte hat", sagte Hoeneß.
Keine neuen Spieler für den FC Bayern
Sollte sich der FC Bayern sowohl von Frings als auch von Ze Roberto trennen, denkt Hoeneß dennoch nicht an die Verpflichtung neuer Spieler: "Wir würden nicht nachlegen, weil endlich Platz wäre für Deisler, Hargreaves, Schweinsteiger, Scholl, Demichelis. Dann gibt es im Mittelfeld Spielpraxis für alle."
Hoeneß kündigte zudem an, dass die Münchner die Verträge mit Owen Hargreaves und Willy Sagnol, die jeweils noch bis 2006 an den Double-Sieger gebunden sind, verlängern wollen.
Unabhängig von diesen beiden Personalien sei er aber sehr zufrieden mit der Situation beim FC Bayern, betonte Hoeneß: "Ich bin noch nie so gelöst in den Urlaub gefahren. Der Dax ist auf dem Höchststand. Die Mannschaft steht für die neue Saison und im neuen Stadion wurden alle Erwartungen um hundert Prozent übertroffen."